Full text: Deutsche Luftfahrt

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Wer nur gelegentlich an der Fahrt eines Luftſchiſſes oder an 
einem Fluge teilnimmt, iſt Fahrgaſt oder Fluggaſt, Mit- 
fahrer oder Mitflieger (nicht Paſſagier !). 
Die Laufbahn eines Fliegers in Heer oder Flotte weiſt jezt 
folgende Stufen auf: al3 Flugſchüler (niht Führerafpirant!) 
tritt er ein, hat als ſolcher drei Prüfungen abzulegen, früher 
Piloten -, Feldpiloten- und Feldflugmeiſterexamen genannt, und 
wird mit Verleihung des ſilbernen Abzeichens Flugzeugführer, 
Führer. Wer, wie ein Hauptmann Bölke, Höchſtes in ſeiner 
Kunſt leiſtet, wird von Mit- und Nachwelt als Meiſterflieger 
anerkannt. 
Noch einem Einwand müſſen wir begegnen, der gegen den 
Grundſaß des Sprachausſchuſſes erhoben worden iſt, ſoweit irgend 
möglih deutjche Ausdrücke zu wählen. Auf einem Gebiete ſo 
“internationaler Wiſſenſchaft und Technik, wie es die Luftfahrt 
ſei, auf dem alle Kulturvölker im Wettbewerb miteinander ſtänden, 
müßten zur Erleichterung gegenſeitigen Verſtändniſſes auh die 
Fachausdrücke möglichſt international ſein. Dagegen iſt 
geltend zu machen, daß die Anſtrengungen zur Beherrſchung der 
Luft in allen Staaten die Teilnahme des ganzen Volkes geſunden 
haben und immer mehr finden ſollen, weil dadur<h wieder auch 
die Erfolge geſteigert werden. Woher fam denn der Vorſprung, 
den im Flugweſen anfangs Frankreih vor Deutſchland erlangt 
hatte? Eben davon, daß dort die Teilnahme dafür und die Freude 
an dex Mitarbeit allgemeiner war. Umgekehrt ſind die raſchen 
Fortſchritte in der deutſhen Luftſchiffahrt zum großen Teil 
der Volk3tümlichkeit des Grafen Zeppelin und der opferwilligen 
Begeiſterung für ihn zu danken. Wenn aber eine Sache volk3- 
tümli<h werden ſoll, ſo müſſen au<h ihre Fachausdrüce, zum 
mindeſten für die Grundbegriffe, es ſein. Auch der Mann aus 
dem Volke muß ſi<h ohne gelehrten Beirat etwas dabei denken 
fünnen. Und was heißt denn überhaupt »internationale Fach- 
ausdrüde«-? Um ſolche aufzuſtellen, die von romaniſchen, ger- 
maniſchen und ſlawiſchen Völkern, die in Europa und in allen 
übrigen Erdteilen in gleiher Weiſe verſtanden würden, müßte man 
ſhon etwa zu Eſperanto ſeine Zuflucht nehmen, und auh da 
müßten ſie erſt willkürlich feſtgelegt werden. Nein, zunächſt gilt 
 
	        
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