Figurenzeichnen. wöchentlich in 8 Stunden geübt, und das Model:
liren in 4, das Schreiben nur in einer. Die deutſche und fran-
zöſiſche Sprache werden wöchentlich jede mit 2 Stunden abgefertigt,
und die Phyſik und Botanik jede mit 4 Stunden bedacht.
Hieraus erhellet , daß jeder Schüler, der den Unterricht dieſer
Claſſen mit Fleiß benußt hat, wohl vorbereitet in die Fachſchulen
übergehen Fann, die in der Stellung, in welcher ſie in Karlsruhe
fich finden, als eine Akademie angeſehen werden können.
Sn der unmittelbarften Verbindung mit den allgemeinen Bor:
bereitungscläſſen , iſt die höhere Gewerbeſchule, deren Zwed
darin beſteht , folche Sünglinge auszubilden , die ſih einem Gewerbe
oder Fabrikationszweige widmen wollen , zu deſſen Ausbildung vor-
züglihb naturwiffenfchaftliche und insbefondere hemifc:
tehnifche Kenntniffe nothwendig find. Sie bildet z. B. Fabri-
kanten chemiſcher Präparate, Coloriſten , Vorſteher und Unternehmer
von Hütten: und Salzwerken u. f. w. Sie zerfällt in zw ei Jahres-
Curſe, von denen der erſte noch folgende mathematiſche Fächer um-
faßt: Elementar-Statik, darſtellende und praktiſche Geometrie. Von
den naturwiſſenſchaftlihen Fächern werden hier betrieben: Botanik
und Zoologie (zuſammen in 7 Stunden) und Chemie, aber nur in
allgemeiner tehniſcher Beziehung, noh nicht praktiſch im Laborato-
rium. Die humaniſtiſchen Fächer ſind hier noh nicht aufge-
geben , indem die Geſchichte und neueren Sprachen wenigſtens von
Denen betrieben werden , welche die allgemeinen Claſſen nicht durch-
gemacht, fondern fich anderswo die weſentlichſten Vorkenntniſſe für
den Eintritt in diefe Schule erworben haben. Die Kunffäder
werden fortgeübt; das Arbeiten in den mechaniſchen Werkſtätten
wird begonnen. Ganz neu iſt der Unterricht in der Buchhaltung
und Handelslehre, der aber wöchentlich auf 2 Stunden beſchränkt iſt,
Sm zweiten Jahre wird der Unterricht in der Mechanik fort-
gefeßt, und beginnt der in der Maſchinenkunde und dem Maſchinen-
bau. Der Unterricht in der Phyſik und Chemie hat eine rein tech-
niſche Richtung genommen , zudem bei leßterm auch die Uebungen
im Laboratorium beginnen. Die Mineralogie und Geognoſie machen
hier den Schluß des naturgeſchichtlichen Unterrichts. Ein allgemei-
ner Curſus der Architektur , des Waſſer- und Straßenbaues, ſo wie
der Conſtructionen , bilden eine Seite aus, die bei manchen Fabrif-
beſigern ſehr hwach iſt und beſonders bei Staatsangeſtellten gekräf-
tigt werden muß. Die Ethik tritt an die Stelle des frühern Re-
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