Full text: Nachrichten über das Gewerbeschulwesen in Preußen und Sachsen, auch Stuttgart, Nürnberg und Karlsruhe

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mögten daraus“ Eingriffe von Seiten dieſer Anſtalt in den Wir- 
kungsfreis - anderer Specialanſtalten entſtehen , welche auf die 
Dauer der Wirkſamkeit jeder derſelben zum Nachtheile gereichen 
fönnten, 
Man muß aus dieſen Gründen um ſo mehr darauf achten , die 
feftgefeßten Grenzen aufrecht zu erhalten, weil ber Beſuch jener 
Specialanſtalten keine unerlaßliche Bedingung iſ , um zu gewiſſen 
Stellen zu gelangen , oder zur Ausübung gewiſſer Gewerbszweige 
zugelaſſen zu werden. Es iſ ohne Zweifel hinreichend , ſich mit- 
telſt eingeſezter Prúfungscommiſſionen von dem Vorhandenſein der 
erforderlichen Kenntniſſe zu überzeugen. 
In Betreff der Aſpiranten zu einer Seydlißiſchen Freiſielle gel- 
ten noch folgende befondere Bedingungen: 
1) Dieſelben dürfen von keinen Eltern aus der Claſſe der 
Handwerker abſtammen. Die Verwandten von der mütter- 
lichen Seite des Stifters haben, unter übrigens gleichen Verhält- 
niſſen , vor anderen Concurrenten den Vorzug. 
2) Im Falle fie ſich einem ſolchen techniſchen Gewerbe widmen 
wollen, deſſen Ausübung im Inſtitut nicht gelehrt wird, müſſen ſie 
  
ler aufgenommen, welche mit der Erlernung des Handwerks noch nicht den 
Anfang gemacht haben. Wenigſtens wird es nicht ſo ſtreng, wie der Herr 
Verf, angibt, damit gehalten, und jo befindet ſich z. B. gegenwärtig (1839) 
in der zweiten Abtheilung der erſten Claſſe ein Zögling, der fih erft Fünf: 
tig dem praftifchen Maurerhandwerke widmen will. — Eleven der Ciſelir- 
und Glasſchleiferkunſt kommen nur ſehr ſelten vor ; in dieſem Augenbli>e iſt 
auch kein Meiſter für dieſe Fertigkeiten angeſtellt. — Was die Zöglinge der 
drei Iegten Kategorien betrifft, ſo erhalten ſie keineswegs alle praktiſchen 
Unterricht, ſondern nur die Ausgezeichnetſten, Bevor fie, das Model: 
Yiren in Thon abgerechnet, zu irgend einer praftifchen Beſchäftigung zuge- 
laſſen werden, müſſen ſie, je nachdem ſie bei ihrem Eintritt in die zweite 
oder erſte Claſſe kamen , einen anderthalbjährigen oder zwei und einen halb: 
jährigen theoretiſchen Curſus durchmachen. Alsdann wählt der Herr Gez 
heimrath Beuth, wie geſagt, die Beſten unter ihnen aus und vertheilt 
ſie, je nah dem künftigen Beruf, in das Laboratorium oder in die mecha- 
niſche Werkſtatt. Zu Oſtern deſſelben Jahres traten 12- Schüler aus der 
erſten Abtheilung aus z 7 davon wurden zum praktiſchen Unterrichte ‚zuge: 
laſſen, darunter 2 Chemiker und 5 Mechaniker. Außerdem nehmen durch 
Verwendung Sr. königlichen Hoheit des Prinzen A uguſt von Preu- 
ßen an demſelben gegenwärtig (1839) noh 9 Artillericofficiere Theil, 
welche auch einige theoretiſche Lehrſtunden beſuchen, 
D, Herausgeber, 
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