Full text: Nachrichten über das Gewerbeschulwesen in Preußen und Sachsen, auch Stuttgart, Nürnberg und Karlsruhe

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Dieſe Schulen find in den Provinzen nach folgendem Zahlen» 
verhältniſſe vertheilt. 
Preußen 155 Pofen 4z Schleſien 215 Pommern 65 Branden- 
burg 18; Sachſen 215 Weſtphalen 183 Rheinprovinz 18z zu- 
ſammen 121. 
Sie zählten zu Ende des Jahres 1836 insgeſammt 2781 
Schüler. 
Die unteren Claſſen derſelben vertreten in denjenigen Städten, 
welche noch feine Bürgerſchulen aufzuweiſen haben , die Stelle der- 
ſelben. 
11. Man nennt Bürgerſchulen ſolche Anſtalten , die in 
denjenigen Kenntniſſen Unterricht ertheilen, deren Beſiß für junge 
Leute nôthig iſt, welche in der einen oder andern Weiſe im eigent: 
lichen bürgerlichen Leben dereinſt ihren Beruf ſuchen wollen. 
Dieſe Anſtalten ſind gewiſſermaßen als eine Mittelſtufe zwiſchen 
den Elementar- und den gelehrten Schulen anzuſehen. 
Sie werden wieder in höhere und niedere unterſchieden. 
In den erſteren iſ der Unterricht im Allgemeinen auf eine 
höhere intellectuelle Bildung, als ſie in den Elementarſchulen ges 
geben werden könnte , berechnet, Er umfaßt Gegenſtände derje- 
nigen Art, welche für Knaben nüslich find, die fich fpäter den 
Künften, dem Handel, dem Fabrikbetriebe oder der Landwirth: 
ſchaft u. |. w. widmen wollen, d. h. außer dem Religionsunter: 
richte, der hier viel weiter ausgedehnt wird, ald in den niederen 
Schulen, neuere Sprachen, mathematifche Wiffenfchaften, Ge: 
ſchichte , Geographie , Statiſtik und endlich Naturwiffenfchaften, 
In den niederen Schulen dagegen hat man einen Unterricht für 
gewöhnliche Gewerbsleute, namentli<h der Handwerkerclaſſe im 
Auge. Er beſchränkt fi demnach auf die Religion, auf die Ka: 
higkeit, die Mutterſprache richtig ſchreiben zu können, die Ans 
fangsgründe der Mathematik und der Naturwiſſenſchaften , auf 
Geographie und vaterländiſche Geſchichte. 
Bei weitem die Mehrzahl der größeren und Mittelſtädte ſind 
mit höheren Bürgerſchulen verſchenz in allen übrigen hat 
man nur niedere errichtet. 
Ill. Die Elementarfchulen gehen nicht über die jedem Menſchen 
durchaus nothwendigen Kenntniſſe und Fertigkeiten hinaus, Man be: 
Ihränkt fich auf das Wichtigſte des Religionsunterrichts, auf Lefen, 
Schreiben und Rechnen; außerdem ertheilt man noch diâteliſche 
 
	        
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