Fünfter Abſchnitt.
Darſtellung des Gewerbeſchulweſens im König-
reihe Sachſen.
CK
Borbemerfung.
Indem der Herausgeber dieſer Blätter zur Darſtellung der im
Königreiche Sachſen ſtattfindenden Verhältniſſe in Bezug auf das
Unterrichtswefen im Gewerbefache übergeht, iſt es ihm vergönnt,
ſh an officielle Nachrichten halten zu können , welche ihm theils
in den Programmen der Gewerbeſchulen , theils in den Nachrichten
vom Landtage 1839/40 geboten werden, Eine kurze hiſtoriſche
Einleitung über die gedachten Schulen, welche auch hier unter
Obhut des Miniſterium des Innern ſtehen, dürften eben ſowohl
intereſſant wie zum Verſtändniß dienlich ſein.
$. 2.
Gefhihtlihe Thatſachen.
In hiſtoriſcher Hinſicht finden wir im Programm der tech:
nifchen Bildungsanftalt zu Dresden vom Sahre 1836 ©. 1 ff.
folgende Notizen aufgezeichnet.
„Schon bei Begründung der Akademie der bildenden Künſte
in Dresden, die durch das Decret vom 21. December 1763 er-
folgte, ward auf die Ausbildung eines beſſern Geſchmacks unter
den Fabrikanten und Handwerkern einige Nücdficht genommen.
Lehrlinge derſelben erlangten Zutritt in der unterſten Claſſe der
Akademie und eine Sammlung von Mufterblättern aller Art wurde
zum Gebrauch der Gewerbetreibenden angefchafft und deren Bes
nußung in der leipziger Zeitung empfohlen. Ein Mehreres ges
hah niht. AUS jedoch im Jahre 1816 eine Reorganiſation der
Akademie erfolgte, ſchenkte man auh dem Gewerbeweſen eine
größere Aufmerkſamkeit. Eine beſondere Abtheilung unter dem
Namen „Snöuftriefchule” wurde für diejenigen Zöglinge er-
richtet, welche fich mechaniſchen Künſten, Handwerken und dem
Fabrikweſen widmen wollten. Sie erhielten täglich von 9 bis
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