Full text: Nachrichten über das Gewerbeschulwesen in Preußen und Sachsen, auch Stuttgart, Nürnberg und Karlsruhe

  
  
  
  
  
EEE 
$. 24. 
Spinnſchulen. 
Man fand es von Seiten der Regierung rathſam , die Stände 
auf die Nothwendigkeit der Errichtung von Spinnſchulen aufmerk- 
ſam zu machen, um in der Spinnerei feinen Gans Unterricht zu 
geben, weil dad meifte noch aus Böhmen, Schleſien und der preußi- 
fchen Oberlaufiß komme , da es in den niederen Theilen Sachſens 
noch ganz an geſchiten Flachsſpinnern fehle. Nicht minder erſchien 
e3 von Wichtigkeit, auf die Baumwollenfpinnerei aufmerffam zu 
machen, da baummollene Garne bis zu einem Belang von ein und 
einer halben Million im Lande erzeugt würden. Gleichwohl ſtehe 
die inländifche Spinnerei noch ſehr zurü>, denn abgefehen davon, 
daß fie höhere Nummern nicht herzuſtellen vermöge, fei aud) in 
den niederen Nummern für Kettengarn noch Vieles zu wünſchen 
übrig. Es ſei von Sachverſtändigen behauptet worden , daß es 
zum Theil weniger an den Maſchinen, als an der Spinnmethode 
liege , und daß geſchi>te Spinnmeiſter dem abhelfen könnten. Dieſe 
Bemerkungen blieben nicht fruchtlos, und die Staatsregierung if 
gegenwärtig in den Stand gefeßt, für die Strohflechteſchule 
zu Dippoldiswalda , für die beſtchenden und noch) einige zu errich- 
tende Weber- und Spinnſchulen den betreffenden Gemeinden 
cinen etatmäßigen Geſammtzuſchuß von 316 Thlrn. zu gewähren. 
Ce 29. 
Weberfhulen. 
Bei dieſen iſ es darauf abgeſehen , erwachſene Perſonen , na: 
mentlich auch Geſellen, in höherer Kunſtfertigkeit auszubilden. Es 
beſtehen dergleichen Schulen zu Frankenberg und Sebnitz und auch 
in der Lauſitz , namentlich in Zittau, hat ſich das Verlangen fund- 
gegeben , eine ſolche zu erhalten: Thatſachen, durch welche etwaiges 
Befremden mancher Leſer ber das-reelle Bedürfniß nach ſolchen Un: 
ftalten wohl hinlänglich beſhwichtigt werden dürfte. 
: $. 26. 
Die Handelslehranftalt zu Leipzig 
führen wir nur als ein vom Staate mit jährlich 1500 Thlrn. unter: 
ſtüßtes Inſtitut an, weil ihre Zwecke, ſtreng genommen , nicht in 
directer Beziehung mit dem techniſchen Bildungsweſen ſtehen. 
  
 
	        
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