Full text: Nachrichten über das Gewerbeschulwesen in Preußen und Sachsen, auch Stuttgart, Nürnberg und Karlsruhe

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Fächer kommen. Sie ſind in allen 3 Eurfen in ziemlich gleicher 
Zahl vertheilt. 
Auf die Naturwiffenfhaften kommen wöchentlich nur 
13 Stunden, wad befonders für fo junge Schüler, die fich in die- 
fen Fächern noch keine Vorkenntniſſe haben erwerben können , zu 
wenig iſt. Dieſer Uebelſtand wird auh von den Profeſſoren ein- 
geſehen , und es ſoll ihm, nach der Verſicherung eines Profeſſors, 
dadurch abgeholfen werden, Daß man vom nächften Herbſte an die 
Encyflopädien, durch die Nichts geleiſtet wird, aus der Anſtalt - 
entfernen, und die Zeit , die auf dieſe verwendet wird, der Natur‘ 
geſchichte zuweiſen will. 
Die Sprachen fönnen nach dem Zwede diefer Schule, die 
nur rein tehniſche Bedürfniſſe berückſichtigt , nur in dem untergeord: 
neten Verhältniſſe von wöchentlih 18 Stunden auftreten. Billig 
wird der Mutterſprache die größere Hälfte der Stunden ge- 
ſchenkt , indem dieſe zur Bildung des Geiſtes weit wichtiger iſt, 
als eine ausländiſche , und der reine Techniker es mit wenig Fran- 
zöſiſch dahin bringen kann , daß er Schriften ſeines Faches verſteht. 
Daß die Kunfſtfächer unter der Aegide eines kunſtliebenden 
Königs mit folcher Ausdehnung behandelt werden , iſ leicht begreif- 
lich, In dieſer Anſtalt werden denfelben wöchentlich 33 Stunden 
gewidmet. Das Zeichnen ſteht oben an, indem ihm in jeder Claſſe 
wöchentlih 8 Stunden beſtimmt ſind, und zwar ſo, daß in den 
einen 4 Stunden das Zeichnen von freier Hand, in den anderen 
das Linear- oder Bauzeichnen betrieben wird. Das Modelliren iſt 
für Nürnberg, welches ſo viele plaſtiſche Gewerbe hat, von beſon- 
derer Wichtigkeit. Zudem wird auch der Unterricht in dieſem Fache 
von einem ausgezeichneten Künſiler, Herrn Burgſchmiet, dem 
berühmten Gießer der Statue von Albrecht Dürer, mit größtem 
Erfolg beſorgt. 
Von den tehniſchen und Berufs fächern, denen wo: 
chentlih 11 Stunden beſtimmt ſind, fichen die Encyklopädien oben 
an. Man will aber von ihnen , wie ſchon bemerkt, wenig Gutes 
wiſſen. Ebenſo ſoll auch der Unterricht in der Buchhaltung und 
Gewerbekunde ſo wenig poſitives Intereſſe darbieten , daß von ihm 
auch kein großer Vortheil wahrzunehmen iſ. Der Unterricht in 
der Mechanik befchränft fich wöchentlich auf eine Stunde, und 
behandelt nur die Elementarfähe, die aber in jedem techniſchen Be- 
rufe angewendet werden können. Die Landwirthſchaftskunde iſt 
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