138 Grundfragen
——— ee
Boden Gebrauch macht und von den Rohstoffen nur Kalı und Phosphorsäure,
aber keinen Stickstoff benötigt. Nachdem uns in der Sojabohne und der Süßlupine.
Träger biologisch hochwertigen Eiweißes zur Verfügung stehen, könnte dieser
Weg der Eiweißerzeugung als die einfachste Lösung unseres Eiweißversorgungs-
problems betrachtet werden, wenn dem nicht eine Reihe von praktischen
Schwierigkeiten im Wege stände. Unter diesen ist in erster Linie die Frage des
Vorhandenseins genügender Mengen Saatgutes zu erwähnen. Leider müssen
wir»hierin einen weiteren Engpaß unserer Eiweißversorgung sehen. Auch die
Frage der Erträge ist durchaus nicht sehr ermutigend (was Soja betrifft)}).
2. Eiweißerzeugung auf dem: Wege über die zur direkten menschlichen Ernährung
bestimmten Nichtleguminosen.
Hier sind vor allem die Getreide, Kartoffeln, Rüben und Gemüse zu nen-
nen. Sie sind in ihrem Eiweißaufbau von der Verabreichung von Stick-
stoffdüngemitteln in Form von Stallmist oder Handelsdüngemitteln angewie-
sen, soweit nicht wie bei der Schwarzerde der dauernd sich ergänzende Boden-
vorrat an Stickstoff für die zu erwartenden Ernten mehr oder weniger ausreicht.
Die Stickstoffbindung durch freie Bodenorganismen, wie z. B. das Azotobakter,
wird auf etwa 20 kg je ha jährlich geschätzt. Von großer Bedeutung ist heute,
daß man sich wieder mit erheblichem Erfolg für eine bessere Stallmistwerbung
und damit Erhaltung hochwertigen, wirtschaftseigenen. Stickstoffs eingesetzt
hat. Die Versuche zur Mehrerzeugung von Eiweiß bei Getreide durch eine
zusätzliche, erst bei der Blüte gegebene mineralische Stickstoffgabe haben in
den letzten Jahren zu sehr guten Resultaten geführt. So konnte bei Hafer
eine Mehrerzeugung von 24% und bei Gerste eine solche von 75% Eiweiß er-
zielt werden. Die Auswertung der letzten Versuche ist so ermutigend, daß ohne
Gefahr einer Lagerung des Getreides für eine solche späte Stickstoffgabe im
großen Maßstabe eingetreten werden kann. Die dazu notwendigen Schritte
werden zur Zeit eingeleitet und sind zweifellos gerade für die Aussichten
unserer Futtereiweißerzeugung durch Gerste in den nächsten Jahren von
wesentlicher Bedeutung. ‚Auch bei Brotgetreiden kann eine solche Anreiche-
rung von Eiweiß erwartet werden. Wie schon gesagt, sind jedoch die Stick-
stoffdüngemittel begrenzt, so daß also für diesen Zweck zusätzliche Mengen
Stickstoffdüngemittel abgezweigt werden müssen.
Auch das Gebiet der Züchtung kann uns, allerdings leider nur langfristig,
zu einer besseren Eiweißversorgung führen.
In technologischer Hinsicht interessiert vor allem die beste Verwertung des
in den Stärkefabriken anfallenden Kartoffeleiweißes und des Eiweißes der
Zuckerrüben aus den Zuckerfabriken. Beide Eiweißquellen sollten soweit wie
möglich der direkten menschlichen Ernährung zugänglich gemacht werden.
Von verschiedenen Instituten und der Industrie sind dazu bereits erfolgver-
sprechende Wege beschritten worden.
3. Eiweißerzeugung auf dem Wege über die zur Tierfütterung
bestimmten Leguminosen.
Hier steht uns eine ganze Reihe in ihrem Grünmasseertrage sehr günstig
zu beurteilende Pflanzen zur Verfügung, wie süße Lupinen, Luzerne, Seradella,
Wicken, verschiedene Kleearten und andere. Sie werden für diese Verwendung
meist nicht als Körnerfutter, sondern in der Hauptsache als Grünfutter oder
Gärfutter verwendet. Man hat in den letzten Jahren der Gärfutterbereitung
durch eine intensive Propaganda eine große Ausdehnung verschafft. Leider muß
1) Uber Soja und Lupine siehe S. 224.
Dies
raun
mac)
A
nach
in ei
daß
wähı
men
einer
Eins
Iı
und
Zu
als G
lich,
Dün;
Züch
Diet
men
fütte
feln,
nich:
dami
W
Nich
das
Die {