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Rohstoff „Holz“
anregte, deren hoher Nährwert auch bald von Autoren wie Schottelius und
v.Noorden offen anerkannt wurde. Im Laufe der Jahre ist die Fabrikation von
Trockenhefe aus ausgewählter, gereinigter und entbitterter Brauereihefe technisch
«o verbessert worden, daß die Trockenhefe heute ein Nährmittel von seltenen
piologischen Werteigenschaften darstellt. Vorschriftsmäßig hergestellte Trocken-
hefe enthält durchschnittlich 8% Wasser, 56% Eiweiß, Lezithin, 3% Fett (hieran
0,56% Ergosterin gebunden), 26% stickstofffreie Extraktstoffe und 7% wert-
volle Mineralsalze: Der große ernährungsbiologische Wert der Trockenhefe be-
ht nun nicht allein auf dem großen Reichtum dieser Hefe an leichtverdaulichem
Eiweiß, Fett und Kohlehydrat, sondern nicht zuletzt auch auf dem hohen Gehalt
des Hefeeiweißes an lebenswichtigen Aminosäuren, denen eine besondere stoff-
wechselfördernde Wirkung zugunsten der Verdauung und Ausnutzung der Nah-
rungsstoffe zukommt. Die Bierhefe ist ferner ein wertvoller natürlicher Vitamin-
träger und Lezithinspender, was sich in einem günstigen Einfluß der Hefenahrung
auf Wachstum und Leistung der Körperzellen offenbart. Neben dem gesamten
Vitamin-B-Komplex enthält die Bierhefe in beträchtlicher Menge auch das Pro-
vitamin Ergosterin, welches durch Ultraviolettbestrahlung das antirachitisch
wirksame Vitamin D, liefert, so daß insbesondere die ultraviolettbestrahlte Bier-
hefe auch noch antirachitische Eigenschaften aufweist.
Auf Grund dieser Tatsachen sollte die Bierhefe, die heute nur zu etwa 30%
verwertet wird, viel mehr als bisher zur Verfütterung an Milchkühe verwendet
werden; dies um so mehr, als diese Hefe ebensoviel verdauliches Eiweiß enthält wie
dieeiweißreichsten Ölkuchen. Die Bierhefe ist für das Milchvieh aber nicht nur ein
vulgäres Eiweißfutter, sondern eben dank ihres Gehaltes an biologisch höchst wert-
vollen Ergänzungsstoffen erwiesenermaßen ein hinsichtlich Milchmenge wie Milch-
fettgehalt leistungssteigerndes Futter, dem überdies gewisse gesundheitsfördernde
Wirkungen auf das Milchvieh zukommen. Bei leistungsfähigen Milchkühen ge-
nügen nach neuesten Versuchen (Sch ülein) Tagesrationen von etwa 400 g Trocken-
hefe, um einen außerordentlichen Nutzeffekt zu erzielen, weil bei solchen Hefegaben
eine bessere Ausnutzung des übrigen Futters zustande kommt. Qualitativ ähnliche
Wirkungen übt auf das Milchvieh auch die gewöhnliche Futterhefe aus, wenn die-
selbe unter günstigen Kulturbedingungen, insbesondere bei geeigneter Stickstoff-
nahrung, gezüchtet wird. Aus diesem Grunde dürfte die industrielle Massenzüch-
tung der Futterhefe aus billigem inländischem Rohmaterial, wie Holzzucker, einen
aussichtsreichen Weg für die zukünftige Eiweißfutterbeschaffung auf gärungstech-
nischer Grundlage bieten. In wirtschaftlicher Hinsicht setzt allerdings die fabrik-
mäßige Züchtung der Holzzuckerhefe einstweilen noch eine Verbilligung der Holz-
zuckergewinnung voraus, was aber im Hinblick auf die forstwirtschaftlichen Inter-
essen an einer nutzbringenden Verwertung des einheimischen Brennholzes keine
unüberwindlichen Schwierigkeiten bereiten dürfte, wenn der Staat die Holzzucker-
frage in Angriff nimmt.
b) Die Herstellung von Zucker aus Holz und ähnlichen Naturstoffen.
Was ist Holz und Holzzucker? Die chemischen Baustoffe des Pilanzen-
körpers sind Lignin, Zellulose und Hemizellulose. Nicht nur die verschiedenen
Holzarten, sondern auch alle anderen verholzten Pflanzenteile, wie Samenhülle
und Stengel und sogar die Blätter, enthalten diese drei Bestandteile in ver-
schiedenen Mengenverhältnissen. Schon seit über 100 Jahren hat man versucht,
bei dieser überwiegenden Beteiligung von Kohlehydraten am Aufbau des
Holzes deren wasserunlösliche, schwer verdauliche und auch nicht unmittelbar
vergärbare Form aufzulösen. Der Kernpunkt der Holzverzuckerung
ist die Auflösung des Kohlehydratanteils von Holz undähnlichen
Stoffen und die Umwandlungin einfach aufgebaute Kohlehydrate,
die dem Zucker nahestehen. Bei dieser Veränderung der Kohlehydrate
des Holzes wird weniger das Lignin berührt, als vielmehr und in erster Linie
die Zellulose.
Entscheidend für die Verwendbarkeit des Holzes zur Verzuckerung sind die
Holzarten, ihr Gehalt an Feuchtigkeit und im weitesten Sinne ihre Beschaf-