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Rohstoff ‚Holz‘ 595
Das nitrierte Lignin bildet beispielsweise'mit Kupfer, Quecksilber und
Silber eigenartige Salze, welchen die Eigenschaft zugeschrieben wird,
Pflanzenschädlinge zu vernichten).
g) Aus dem Lignin lassen sich auf einfache Weise durch Einwirkung von
Phenolen, Chlorkohlenwasserstoffen?) oder von Furfurol®) Harze her-
stellen.
Mit diesen vorgeschlagenen Verwendungsarten dürften die Möglichkeiten
der chemischen Verarbeitung, die das Lignin bietet, durchaus nicht erschöpft
sein.
y. Sonstige Nebenprodukte.
In sehr kleiner Menge entsteht bei der Aufschließung des Holzes mit
konzentrierter Salzsäure Methanol, welches sich bei der Verdampfung ab-
scheiden läßt. Gleichzeitig findet man das schon früher erwähnte Furfurol
und kleine Mengen von Azeton.
Man mag daraus ersehen, wie vollständig die aus dem Holz nach dem be-
schriebenen Verfahren erhaltenen Produkte auf den angegebenen Wegen erfaßt
werden können.
3. Wirtschaftliche Betrachtungen.
Um sich darüber klar zu werden, welche Aussichten ein technisch gut durch-
gebildetes Holzverzuckerungsverfahren haben kann, wenn es den strengen An-
forderungen an Rohstoff- und Betriebsökonomie gerecht wird, muß man unter-
suchen, wie sich dieser neue technische Prozeß in die Gesamtwirtschaft ein-
ordnet. Es ist zu prüfen, eb die für ihn erforderlichen Rohstoffe in geeigneter
Qualität und genügender Menge verfügbar sind oder ohne Schädigung anderer
Wirtschaftszweige freigemacht werden können, und es ist festzustellen, wie
weit seine Produkte Bedarfslücken ausfüllen oder an die Stelle schwerer zu-
gänglicher, teurer Produkte treten.
Diese Einordnung in die Gesamtwirtschaft wird abhängig sein von geogra-
phischen, aber auch in hohem Maße von wirtschaftspolitischen Verhältnissen.
Unter diesem Gesichtspunkt sind sowohl die Rohstoffe wie die Fertigprodukte
einer zweiten, diesmal nicht mehr chemischen, sondern rein wirtschaftlichen
Betrachtung zu unterziehen. Wichtig ist die Erzeugung von Kohlehydraten,
doch noch wichtiger die Schaffung der Grundlage für Futtereiweiß, am wich-
tigsten die Sicherung als Rohstoff für solche Substanzen, die wir früher aus
Melasse gewonnen haben.
Die Rohstoffe, die für die Holzverzuckerung zur Verfügung stehen, können
eingeteilt werden:
I. Nach ihrer pflanzlichen Herkunft, wobei zu unterscheiden sind:
1. Abfälle landwirtschaftlicher Produkte, z. B. die Rückstände der Rohr-
zuckerfabrikation, oder Abfälle der Getreideverarbeitung, wie Stroh,
Haferschalen, Maisstengel und Flachsschäben ;
2. Holz verschiedener Holzsortimente und verschiedener Arten, also Pro-
dukte der Forstwirtschaft.
!) Holzhydrolyse AG. (Erfinder: E. Färber) D.R.P. 493 054.
2) Vgl. z. B. Griesbach u. Eisele (I.G. Farbenindustrie AG.) USA. Pat.
666 696.
3) M. Philips u. H.D. Weihe, Ind. eng. chem. 23, 286 (1931).
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