Full text: Die Ernährung des deutschen Volkes

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
698 Einzelfragen 
  
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die heutige Forschung richtet ihr Augenmerk gleichzeitig auf eine erhöhte Fett- 
produktion, und die bereits vorliegenden ersten Untersuchungsergebnisse sind, 
was z. B. die weiße Lupine betrifft, sehr erfolgversprechend. An neuen Pflanzen 
bieten auch die Sojabohnen als Fett- und Eiweiß- und Saflor sowie die Son- 
nenblume als Öllieferant günstige Aussichten. 
Die Arbeiten des Pflanzenzuchtforschers sind in vielen Fragen aufs engste 
verflochten mit denen des Tiereugenikers. Es ist ein stolzer Erfolg der Wissen- 
schaft, rechtzeitig die Grundlagen geschaffen zu haben für den biologischen 
Aufbau eines bodenständigen Viehs, das in jeder Nutzungsrichtung höchste 
Leistungen mit wirtschaftseigenem Futter verbürgt. Voran stehen hier die 
Arbeiten beim Schwein : denn die Tatsache, daß zwei Drittel des Fleischverzehrs 
in Deutschland vom Schwein stammt, war seit langem richtungweisend für die 
Forschung. Wir sind heute über den Erbgang leistungswichtiger Eigenschaften 
und den Körperbau genau so gut unterrichtet wie über die Futterverwertung 
und die zur Entfaltung von Höchstleistungen nach Menge und Art nötigen 
Futternormen. Die Tierzüchtung ist bemüht, ein möglichst frühreifes Fett- 
schwein mit bester Schlachtverwertbarkeit zu züchten. In der Rinderzüchtung 
sind nicht minder gute Fortschritte getan worden. Ein umfassendes Leistungs- 
prüfungssystem, bei dem Wissenschaft und Praxis in enger Fühlung stehen, 
erfüllt hier die Voraussetzungen für die Aufgabe, durch richtige Zuchtwahl 
und eine geeignete Fütterungstechnik Milch- und Fleischleistungen weiter zu 
erhöhen. Auch hier wird besonderes Augenmerk auf die Erforschung der Tier- 
konstitution gelegt, um eine planmäßige Rassenbereinigung und Schaffung 
großer Zuchtgebiete mit einheitlichen Rassenbeständen zu ermöglichen. 
Es wäre noch zu kennzeichnen der Stand der wissenschaftlichen Arbeiten 
in den anderen Zuchtsparten, wie Schaf-, Pferde-, Kleintier- und Fischzucht, 
wie auch die großen Erfolge unserer Landwirtschaftswissenschaft in der 
Seuchenbekämpfung. Obwohl hier der Konstitutionsforschung wesentlich 
größere Hindernisse entgegenstehen als in der Pflanzenzucht, ist es möglich 
gewesen, den Grad der Anfälligkeit der Tiere gegen sehr gefährliche Seuchen 
schon bedeutend zu mindern. Nicht minder ist es gelungen, durch Verbesserung 
der direkten Bekämpfungsmaßnahmen zahlreiche Krankheiten, die jährlich 
viele Millionen Reichsmark Schaden verursachen, so gut wie ganz verschwin- 
den zu lassen. Zu den bedeutendsten Erfolgen darf in dieser Richtung die 
Schaffung eines wirksamen Impfstoffes gegen die Maul- und Klauenseuche 
zählen. Dieser Impfstoff gestattet, einen Seuchenzug schon im Entstehen zu 
verhindern. 
Die Erfahrung der letzten Zeit hat uns gelehrt, mit besonderer Sorgfalt 
nicht nur der restlosen Ausschöpfung aller Erzeugungsquellen, sondern mit 
gleicher Aufmerksamkeit auch der Erhaltung des Erzeugten auf dem oft 
langen Weg zum Verbrauch nachzugehen. Eine umfassende Erforschung der 
Vorratshaltung, der sparsamen Verwertung der Erzeugnisse, nicht zuletzt eines 
sorgfältigen Einsatzes als Nebenerzeugnisse der vielen lebensmittelverarbeiten- 
den und -veredelnden Industrien anfallender Stoffe in anderen Gebieten der 
Ernährungswirtschaft hat vor einigen Jahren eingesetzt. Die Notwendigkeit, 
schon im landwirtschaftlichen Betrieb selbst alle derartigen Maßnahmen zu 
treffen, hat uns heute Verfahren anzuwenden gelehrt, die Verwendung der von 
unserm Boden gewonnenen Futterstoffe viel wirtschaftlicher zu gestalten, sei 
es durch gute Konservierungsverfahren, sei es durch zusätzliche Verwen- 
dung in der deutschen Industrie erzeugter Zusatzfutterstoffe, wobei Harnstoff 
und Glykokoll hervorzuheben sind, die heute im wesentlichen Maße Futter- 
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