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Ernährungswirtschaft, Ernährungswissenschaft und Eiweißproblem. 89
Da Früh- und Abendmahlzeit noch eine Eiweißzufuhr von 10 bzw. 20 g, zu-
sammen also 30 g, erbringen, zeigt sich unter Berücksichtigung der Atzler-
schen Forschungen, daß diese in öffentlichen Massenspeisungen be-
liebten und vielfach verwandten Rezepte auf die Dauer zu einer
Eiweißunterernährungderhiernach beköstigten Personengruppen
führen müssen, was vollwertiges Eiweiß angeht.
Der Durchschnitt müßte zur Erreichung des Eiweißminimums bei 50 g liegen.
Bei 30 der durchgerechneten Rezepte wiesen aber 20 Rezepte einen Eiweiß-
gehalt unter 40 g auf. So bedürfen diese Massenspeisungsrezepte, die vielfach
befolgt werden, dringend einer Vermehrung der Eiweißträger.
Die Tabellen nach Schweigart (Seite 69) geben Aufschluß über die Art
der Berechnung für den notwendigen Bedarf und tatsächlichen Verbrauch. Bei
Gegenüberstellung der Eiweiß- und Kohlehydratmengen der gleichen Tabellen
ergibt sich allerdings nur knapper Ausgleich, während bei Fett ein kaum zu
verantwortender Überschuß vorhanden ist, Grund genug, daß eine Verlage-
rung von Fett zu den Eiweißen und Kohlehydraten stattfinden muß.
Mit der veränderten Lebensweise des deutschen Volkes
ist der Eiweißverbrauch, insbesondere auch der Ver-
brauch von hochwertigem Eiweiß, in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen,
der Verbrauch von Kohlehydraten entsprechend zurückgegangen. So ent-
stand das Eiweißproblem. Der Verbrauch an Eiweiß liegt damit bereits,
für das ganze Volk berechnet, über der vom ernährungsphysiologischen Stand-
punkt als notwendig zu bezeichnenden Menge. Dennoch ist zu beachten, daß die
minderbemittelten Bevölkerungsteile, besonders in Zeiten vonWirtschaftskrisen,
zu wenig Eiweiß oder zum mindesten zu wenig vollwertiges Eiweiß genießen.
Die deutsche Landwirtschaft hat sich grundsätzlich dem veränderten Bedarf
der Bevölkerung angepaßt. Es ist ihr aber noch nicht gelungen, den Bedarf an
Eiweiß zu decken. Insbesondere auf dem Gebiete der Futtererzeugung (Grund-
stoffe für die Erzeugung vollwertigen tierischen Eiweißes) bedarf es noch großer
Anstrengungen, ehe die Selbstversorgung völlig erreicht ist.
Zusammenfassung.
Unbedingt notwendiger Bedarf an Nährstoffen.
Nährstoffe Eiweiß Fett are
1. Notwend. Tageszufuhr pro Pa in ı8 s 94,1 65,2 421
2. Verdauungswert in Proz. . . : 85 92 95
3. Verdauliche Mengen in g. . ae 80 60 400
4. Täglicher Energiewert in Bi... 385,8 606,3 1726,1
5. Unbedingt notwendige Gesamtmenge
1936 in Millionen Kal. . 9511,03 14948018 | 42361344
6. Jährlicher Verbrauch nach Gewicht i int 2319927 1607313 | 10332035
Tatsächlicher Verbrauch an Nährstoffen im Jahre 1936.
Nährstoffe Eiweiß Fett ie
Bauenene Zus in 0. even 92,86 115,52 404,39
2. Verdauungswert in Proz. . . . .. . 85 92 95
5% Verdauliche Mengen ing. . BER: 78,93 106,28 384,17
4. Täglicher Energiewert in Kal 5 380,7 1074,3 1658,0
5. Gesamtmenge 1936 in Millionen Kal. 9386852 | 26487219 | 40875647
6. Jahresmenge nach Gewicht int... . 2289476 2848088 9969913