Full text: Rohstoff-Fragen der deutschen Volksernährung

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Ernährungswirtschaft, Ernährungswissenschaft und Eiweißproblem. 9 
24 Stunden stehen gelassen. Dann filtriert man ab und dampft Ankanclh 
der Gerinnungstemperatur des Eiweißes im Vakuum ein. 
9, Herstellung von Eiweiß aus Hefe. Mit Alkohol oder Tetrachlorkohlenstoff 
werden Öl- und Bitterstoffe extrahiert. 
10. Herstellung von verdaulicher Kleie. Anwendung von 10 %, iger Natrium- 
chloridlösung. Dieselben Dienste leisten Säuren oder andere Salze. 
11. Gewinnung von Eiweiß aus bitteren Lupinen. Die Lupinen werden mit 
kochendem Wasser, welches Essigsäure enthält, behandelt, die Flüssigkeit 
abgetrennt und die Bohnen getrocknet. Das Produkt ist eiweißreich und hat 
einen angenehmen Geschmack. 
Auch mit Hilfe von Soda kann die Masse homogen gemacht werden, nach- 
dem sie zerkleinert worden ist. Es wird dann mit Salzsäure neutralisiert, die 
Masse getrocknet, die Bitterstoffe werden mit Alkohol extrahiert und der rest- 
liche Alkohol mit Dampf entfernt. 
12. Weizenkleber als Nahrungsmittel. Feuchter Kleber wird durch Einleitung 
von Dampf oder durch Kochen oder Backen erhitzt, getrocknet und pulverisiert. 
Die Klebermasse kann auch gefroren und gepulvert werden. 
Es kann auch das Getreidemehl mit Wasser zu einem dünnen Schlamm an- 
gerührt und dieser durch schnelles Rühren vom Kleber befreit werden, welcher 
in Klumpen- oder Ballenform ausfällt. Nach Zerkleinerung wird getrocknet. 
Mit Hilfe einer Zentrifuge können ebenfalls Stärke und Kleber getrennt 
werden. 
Eiweiß aus Abfällen und Ablaugen. 
i. Gewinnung der Proteinstoffe aus Ablaufwässern der Kartoffelstärke- 
fabriken. Nach dem Absetzen der Rohstärke wird der Fruchtsaft aufgefangen 
in einem Behälter, der mit Bernsteinlack ausgekleidet ist. Mit Hilfe einer 
sauren Stärkegummilösung fällt man die Proteine aus. 
Auch mit Hilfe von Salzsäure kann man die Eiweißstoffe aus dem Saft aus- 
koagulieren, statt Salzsäure können auch Schwefelsäure oder Gemische beider 
verwandt werden. Der Saft kann ebenso mit Wasserglaslösung und einer Säure 
versetzt werden. 
Ein anderer Weg besteht darin, daß man den Fruchtsaft einige Minuten 
siedet, wodurch die Eiweißstoffe gerinnen. Das abgetrennte Eiweiß wird auf 
35%, Trockensubstanz eingedampft. 
2. Ausscheidung von vegetabilischem Eiweiß. Auch aus Brennereischlempe 
oder Zuckersaft lassen sich durch Zusätze von bernsteinsaurem Kalzium oder 
Eisen bei 60° Eiweißstoffe ausscheiden. 
3. Gewinnung von Protein aus Lösungen der Spiritus-, Preßhefe-, Zucker- 
und Stärkefabrikation mittels des Saturationskalkes der Zuckerindustrie. Durch 
Kochen in wassergelöster, schwefelsaurer Tonerde koaguliert man die Schlempe 
unter Rühren und setzt den Saturationskalk zu. Hierbei werden die Protein- 
stoffe niedergeschlagen. 
4. Gewinnung der in der Pökellauge enthaltenen Eiweißstolfe. Die filtrierte 
Lauge wird auf 50° erwärmt, durch Zugabe von Wasser auf 40° gekühlt und 
der Niederschlag abgeschleudert. Dies geschieht mehrmals. Die Niederschläge 
werden vereinigt, gewaschen und getrocknet. 
5. Gewinnung von Eiweiß aus Getreidequellwasser. Ein Quellwasser von 
Getreide wird neutralisiert, wobei ein Gemisch von Kalzium, Magnesium, 
  
 
	        
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