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Ernährungswirtschaft, Ernährungswissenschaft und Eiweißproblem. 77
wird. Trotzdem liegt in der Ausnutzung des Magermilcheiweißes zur mensch-
lichen Ernährung ein so bedeutendes Hilfsmittel für die Kriegsernährung be-
reit, daß seine Einsatzbereitschaft immer gewährleistet sein müßte. Sie ist
hauptsächlich in der Errichtung einer genügenden Zahl von Trocknungsanlagen
zu erblicken.
Die Erzeugung und Verteilung eiweißreicher Hülsenfruchtmehle ist in
zweierlei Hinsicht schon wesentlich leichter. Erstens ist Hülsenfruchteiweiß
das billigste Eiweiß, so daß soziale Verteilungsschwierigkeiten nicht zu er-
warten sind. Und zweitens kann man Hülsenfruchtmehle heute derart neutral
schmeckend herstellen, daß sie sich praktisch zu fast allen Speisen eignen. Eine
wesentliche Schwierigkeit besteht aber darin, daß noch keine einzige Hülsen-
frucht zur menschlichen Ernährung heute in Deutschland in genügendem
Maße angebaut wird, so daß wir heute bei allen Hülsenfrüchten auf ergän-
zende Einfuhren angewiesen sind.
Da nur Hülsenfrüchte einen derart hohen Eiweißgehalt aufweisen, daß sie
an Stelle von Fleisch eintreten können, kommen andere Körnerfrüchte nicht in
Frage. Wenn aber schon Einfuhrabhängigkeit besteht, muß man selbstver-
ständlich die eiweißreichsten dieser Hülsenfrüchte auswählen, wenn schon Vor-
ratswirtschaft getrieben werden muß. Dies ist die Sojabohne. Sie enthält min-
destens 33%, Eiweiß, im Kern — also ohne Schale — sogar 40%, Eiweiß,
während andere und auch unsere heimischen Hülsenfrüchte selten über 20%
steigen. Höchstens käme noch die neue, bitterstofffreie Lupine in Frage. Es
fehlen jedoch bisher die Erfahrungen, ob sie sich in gleicher Weise wie Soja
auf ein so verwendungsfähiges Mehl verarbeiten läßt und ob dieses nahrungs-
technisch gleich günstig verwendbar ist. Aus Soja läßt sich ein vollfettes Mehl
herstellen, über das heute in Deutschland ziemlich viel Erfahrungen vorliegen
(es wird also nicht daran gedacht, Soja etwa auf japanische Art zu verwenden).
Dieses vollfette Mehl hat einen Eiweißgehalt von 40% und weist 88 g Eiweiß
auf 1000 Kalorien auf, kann also Fleisch sehr wohl vertreten. Das Eiweiß
der Soja ist übrigens so vollwertig wie Fleischeiweiß. Durch vollfettes Soja-
mehl lassen sich fast alle Speisen mit Eiweiß anreichern, so daß eine Änderung
der Kostform nicht einzutreten braucht.
Die hohe Eiweißkonzentration von Hülsenfruchtmehlen, insbesondere Soja-
mehl, erlaubt, die benötigten Mengen so niedrig zu halten, daß Vorratswirt-
schaft durchaus in Frage kommt. So würde eine Menge von 600000 t Fleisch
durch 300000 t Sojamehl ausgeglichen werden können, zu dessen Herstellung
rd. 375000 t Rohsoja benötigt werden (gegenwärtige Jahreseinfuhr: rd.
700000 t).
Schließlich kann auch Trockenhefe als eiweißintensives Pflanzenprodukt zur
Anreicherung einer an Eiweiß verarmten Kost herangezogen werden.“
Die Möglichkeit des Austauschs von Fleischeiweiß durch hochwertiges
Pflanzeneiweiß ist zum ersten Male 1939 in einem riesigen Experiment der
Wehrmacht durch Einführung des sogenannten ‚Bratlingspulvers“ zur
Durchführung gekommen!).
Inzwischen ist in den ‚Berichten über Landwirtschaft“, 129.Sonderheft,1937,
von Klauder eine eingehende Untersuchung über den Eiweißbedarf und die
1) Die Bratlingspulverproduktion betrug beispielsweise beim Heeres-Versuchs-
u. Lehrbetrieb für Nahrungsmittel Mülheim/R. für die Zeit vom 1. 10. 1940 bis
28. 2. 1941 — 5,5 Millionen kg. Bei 26% Gesamteiweißgehalt sind dies 1400 000 kg
Gesamteiweiß. Dies bedeutete eine Ersparnis von 92421 Schweinen im Werte
von 6410 298 M (verglichen mit dem Preise des Bratlingspulvers mit 0,91 M je kg)!
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