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80 Rohstoff „Eiweiß“ und „Fett“.
1. Wir verzehrenin Deutschlandin der menschlichen Ernährung
über 2 Mill. t des Rohstoffes Eiweiß!
Diese Verbrauchszahl von über 2 Mill. t Reineiweiß errechneten wir auf
zwei Wegen; einmal aus dem Verbrauch an Nahrungsmitteln und den jeweiligen
Hundertsätzen ihres Reineiweißgehalts (s. S. 68 und 70).
Setzen wir andrerseits auf Grund der physiologischen Forderungen je Kopf
und Tag 100 g Reineiweißverbrauch an (hierbei befindet sich der Sicher-
heitsfaktor zwischen dem Bedarf über 100 g bei schwer Arbeitenden und
Soldaten und unter 100 g bei Kindern, den Alten und Leichtarbeitern), so
stellen wir tatsächlich auch auf diesem gänzlich verschiedenen Wege für
Deutschland einen jährlichen Bedarf von 100mal 65000000 mal 365 gleich
2,4 Mill. t Eiweiß fest.
2. Die Erzeugung an Rohstoff „Eiweiß“ beträgt aber 8 Mill. t.
Schon der Vergleich der Verbrauchszahl 2—2,4 Mill. t und der Erzeugungs-
zahl 8 Mill.t läßt uns stutzen. Und doch wurden in den Jahren 1930—34
jährlich durchschnittlich fast dreimal soviel wie der Verbrauch erzeugt.
3. Zu der Eigenerzeugung führen wir jährlich (1934/35) an Rein-
eiweiß noch nahezu O,5Mill.t ein.
Das zeigen uns die Einfuhrzahlen von Getreide, Hülsenfrüchten, Fleisch,
Eiern, Fischen, Milchprodukten, Fischmehl u.a.
4. Wieläßt sich dieses Rätsellösen ?
Die Lösung dieses Widerspruches: „2—2,4 Mill. t Verbrauch und weit
über 8 Mill. t Substanz im Jahre‘ liegt auf zwei Wegen:
a) Die Annahme eines ‚einheitlichen Rohstoffes Eiweiß“ ist unrichtig: Bei
der Umwandlung von pflanzlichem in tierisches Eiweiß müssen wir mit
großen Verlusten an Eiweiß rechnen.
b) Der Verbrauch an tierischem Eiweiß in der menschlichen Ernährung ist
in Deutschland durch die Änderung der Lebensweise gestiegen.
Zu a) Vor kurzem erörterten wir in einer ernährungswirtschaftlichen Unter-
haltung mit einem Japaner das sog. ‚Geheimnis der einfachen Lebensweise“
des japanischen Arbeiters. Hier die Antwort des Japaners: ‚Unser Arbeiter
lebt gar nicht einfach; er ernährt sich ebenso ausreichend wie der europäische
Arbeiter — aber weitaus billiger. Denn wir leben meist von Fischen und
ziehen das Eiweiß unmittelbar aus dem Meere. Ihr in Europa, besonders aber
auch in Deutschland, müßt unwirtschaftlich arbeiten, denn die Umwandlung
von pflanzlicher Substanz in animalisches Eiweiß über den Tiermagen ist — rein
volkswirtschaftlich gesehen — eine so große Verschwendung, daß sie selbst mit
reinstem Golde schwer gutzumachen wäre. Dazu haben wir unzählige Gemüse-
arten wie auch den billigen Reis und die Soja.“ Nach Weiß deckt Japan
seinen Eiweißbedarf zu 28% mit Reis, 21%, mit Soja und 28%, mit Fisch.
Hierin liegt nun tatsächlich der Schlüssel des Rätsels: Der Deutsche deckt
den größten Teil seines Bedarfes an vollwertigem Eiweiß dadurch, daß er not-
gedrungen zuerst das Pflanzeneiweiß in Tiereiweiß (in Milch, Fleisch, Eier) um-
wandelt, ehe er zum Genuß kommt. Bei dieser Umgestaltung gehen beim
Fleisch 80—90%, bei der Milch 50—80%, und bei den Eiern über 90%, am
„Rohstoff Eiweiß‘ verloren!
Zur wirtschaftlichen Betrachtung des Eiweißproblems gehört also die Not-
wendigkeit der steten Unterscheidung, ob Eiweiß unmittelbar in der mensch-
lichen Ernährung verwertet wird oder mittelbar über den Tiermagen. Ein
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