Wenn: wir die Entwickelungsgeschichte des menschlichen
Geistes bis: in die frühesten Zeiten der historischen Ueber-
lieferungen,, bis im die entferntesten Zonen ‘der bewohnten
Erde verfolgen‘; so werden wir zu einer merkwürdigen, eher
niederschlagenden als erhebenden Beobachtung geleitet. 'Wel-
che Zeit es auch sei, die wir in den Kreis unserer Betrach-
tung’ ziehen, überall’ sehen wir den Menschen "bei Weiten
mehr 'gerüstet,: den Kampf zu begimnen ‘mit der Natur, die
ihm 'hindernd entgegentritt, wo es darauf ankommt, ein sorg-
loses und genussreiches Leben zu führen, als sich aufzuleh-
nen gegen einen mächtigen Herrn, der‘ seine Gewalt nur
durch Verkürzung geistiger Unabhängigkeit, durch Beraubung
moralischer Freiheit fühlen lässt. So lange das leibliehe Wohl,
die äusserliche Behaglichkeit ungestört bleibt, tritt selten ein
Widerstand eim gegen eine mit Klugheit geleitete Herrschaft.
Wir wissen, dass ein ganzes Volk leichter, als durch’ die
unerträglichste. religiöse Intoleranz, durch eine wunvorsichtige
Erhöhung der Bierziese zum Aufstände gebracht "werden
würde; und man findet zuweilen eine vollständige Aenderung
im politischen 'Glaubensbekenntnisse einer Regierung weniger
bedenklich, als die Einführung emer Getränksteuer.
Diese in der That ein wenig demüthigende Erfalirung
darf uns indessen nicht niederdrücken, da wir leicht finden
können, wie dürch jenen Kampf 'mit den feindlichen Kräften