Full text: Ueber die Luftschifffahrt

  
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sem Grunde (Zeitung für d. elegante Welt. 1806. Nr. 134.). — Die 
Garnerin, welche ich mit dem Fallschirm herabschweben sah, 
machte dabei einen jähen Sturz von vielleicht mehr als hundert Fuss, 
ehe 'sich der Schirm ausgebreitet hatte, dann fiel sie langsam und 
ohne die geringsten nachtheiligen Folgen herab. Auch bei dem er- 
sten Versuch mit dem’Fallschirm, wählte man einen Hammel, der 
sein Leben zuerst wagen sollte, ehe der Lufischiffer das seinige ris- 
kirte Blanchard liess am 23. Aug. 1786 zu Hamburg das Thier aus 
5400 Fuss Höhe am Fallschirm nieder, welches die Grossherzogin 
von Mecklenburg, die ‘dem Versuch beiwohnte, nachher zu sich nahm. 
Blanchard sagt in der „Relation de la vingtieme ascension de Blan- 
chard“ : das Thier schwebte so sanft herab — sieben Minuten dauerte 
der Fall; — dass viele Amateurs sich an seine Stelle wünschten. — 
Die Sanftheit des Falles kann übrigens nicht allzugross gewesen sein, 
da in der Secunde etwa 13 Fuss zurückgelegt sind. 
In der „Relation du trente deuwieme voyage aerien de Blan- 
chard, fait & Brunswic le 10. Aoüt 1788, a Berlin chez Decker“, 
beschreibt er, wie er den Fallschirm durch einen kleinen Nebenbal- 
lon, gleich einem Retiungsboote mit sich führt, und ‚‚im Nothfalle 
springe ich damit über Bord, wie ich schon einmal gethan in Zee- 
land, auf meiner von Gent aus angestellten Reise‘. 
Eine besondere Art von Fallschirm, und namentlich Fallhut, be- 
schreibt der für die Flugkunst enthusiasmirte Zachariä in der @e- 
schichte der Luftschwimmkunst S. 18. 
34) Diese Eigenschaft der Gase, dichte Gewebe, auch Kaout- 
chouk und thierische Membranen zu durchdringen, die sogenannte 
Diosmose, vermindert sich ausserordentlich, wenn dieselben mit ei- 
nem zusammenklebenden Firniss bedeckt sind, der glasartig eintrock- 
net. Das Collodium, das Hr. Grüel in Berlin zu kleinen Luftballons 
zuerst angewendet hat (vergl. Poggendorff Annalen der Physik 
und ‘Chemie, Bd. 75. p: 333), scheint diesen Zweck «ganz vollkommen 
zu erfüllen, indem es bei einer unendlichen Zartheit und Leichtig- 
keit fast völlig undurchdringlich macht. Der Vorschlag, den Ballon 
zu versilbern rührt von Gaudin her, der zugleich der Academie der 
Wissenschaften zu Paris in Verfahren vorlegte, den Ballon ohne 
Gasverlust zu heben und zu senken (Comptes rendus des Seances 
de VAcad. des Sciences & Paris. 1847. XXIV. p. 306). Das Ver 
fahren selbst’ ist nicht mitgetheilt. Die Versilberung ist die Wieder 
holung eines sehr alten Versuchs, den Ballon zu vergolden, um ihm 
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