Full text: Ueber die Luftschifffahrt

  
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henden Eisens darzustellen. Zu Meudon wurde es auf diese Weise 
bereitet. Der Versuch: der Frau Reichard in Berlin, es so zu er- 
halten, misslang, indem der Ofen sprang. Longchamp hält für die 
einfachste Methode die, welche sich auf, eine alte. Erfahrung von 
Pristley: gründet, nämlich Wasserdampf im Ueberschuss über glü- 
hende Kohlen zu leiten. Bei Ueberschuss von Kohlen bildet sich Koh- 
lenoxydgas und Wasserstoff; bei Ueberschuss von Wasserdampf jedoch 
Kohlensäure und Wasserstoff. Jene kann durch Kalkhydrat fort- 
geschafft werden. Longcehamp berechnet, dass eine gusseiserne 
Röhre 4 Decimeter weit, 22 Decimeter lang (etwa 7 Fuss), in 24 
Stunden 14 — 15 Tausend Cubikfuss liefern könne, deren Preis auf 
150 Franken sich stellen dürfte (Comptes Rendus VIII. 345). 
41) Die Vorstellungen und Schwärmereien des Paters Galien 
wurden später wieder hervorgesucht und Entwürfe von den kolossal- 
sten Luftschiffen ausgesonnen und bekannt gemacht. Unter diesen ist 
der bekanntest gewordene der von Robertson: La Minerve, vai- 
sedu aörien, destine aux decouvertes et propose & toutes les aca- 
demies de UVEurope par le Physicien Robertson. Vienne 1804 
Reimp. a Paris, Hocquet 1820. Da Robertson eine Abbildung zu 
dem Plane gegeben und diese auch ohne Text verbreitet ist, so 
glaubten viele, wie bei dem Luftschiff des P. Lana, das Fahrzeug 
sei wirklich ausgeführt. 
42) Viel bedeutender war die Geschwindigkeit des neuesten fran- 
zösischen Luftschiffers, der den Weg von Marseille nach Turin in 
acht Stunden zurücklegte! Er war auch in der Nacht unterwegs und 
sah im Mondlicht aus dem Wolkenmeere eine Masse hinaufragen ge- 
gen den Himmel, die mit Gletschern bedeckt das Mondlicht zurück- 
strahlte; er schwebte über dem Montblanc! 
43) Schon seit mehreren Jahren hat man in Nordamerika auch 
den Vorschlag des Prof. Bache die elektromagnetischen Telegra- 
phen benutzt, um die Verschiedenheit der geographischen Länge zwi- 
schen entfernten Orten zu bestimmen. Ganz genau verglichene astro- 
nomische Uhren sind an den Stationen aufgestellt, die mit dem elek- 
tromagnetischen Telegraphen verbunden sind. Eine gewisse astrono- 
mische Erscheinung, eine Sternbedeckung z. B., wird an der einen 
Station beobachtet und durch den Telegraphen der Augenblick der 
Beobachtung der andern Station gemeldet. Die Nächricht pflanzt 
sich mit unmessbarer Geschwindigkeit fort; die Zeit wird beobach- 
 
	        
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