Militäriſche Verwendung. 87
geſchäft und requirieren die duftigſten Sachen!“ pflegte ein alter
Lehrer im Luſftſchifferbataillon ſ{<munzelnd zu ſagen. Alle Arten
Baumwolle, insbefondere elfäffiihes Hemdentuch, aber auch Leinen
im Notfalle iſt verwendbar, um daraus Ballonbahnen zurecht-
zujchneidern. An der erſten beiten Straßenlaterne kann der fertig
gefirnißte Ballon dann ſeine Gasfüllung erhalten und ſteigt auf,
je nach dem Winde an einer ſolchen Stelle innerhalb des Feſtungs-
gebietes, daß er unter guter Führung mit einiger Sicherheit über
Belagerungsbatterien im Bau. (Aufnahme aus dem Freiballon).
diejenigen Punkte der feindlichen Einſchliezungslinie hinwegkommen
muß, die für den Belagerten beſonderes Fntereſſe haben. Phot o-
graphiſche Apparate mit großer Brennweite, Dinger
von der Größe einer kleinen Kanone, und ein Korb mit Brie f-
tauben ſind dabei die wichtigſte Ausrüſtung. Entdedt der Ballon-
führer, der zunächſt große Höhen aufſucht, in ſeiner Fahrtrichtung
feindliche jchwere Batterien im Bau, fo geht er über ihnen fo weit
hinunter, bis eine genügend gute Aufnahme geſichert iſt. Die be-
lihteten Films werden dann in dem aus Gummiftoff mit [hwarzem
Überzug gefertigten lichtdichten „Rrabbelfat“, der einem Wein-