Full text: Luftfahrten im Frieden und im Kriege

  
  
Bei gutem und bei ſchlechtem Wetter. 103 
  
  
ihrer Herde abgeſprengt, über den Himmel. Der Offizier vom 
Ballondienſt hat den Feſſelballon auslegen und füllen laffen, 
fauchend ſ{<oß das Waſſerſtoffgas aus den Kompreſſionsflaſchen 
der ſechs Gaswagen heraus, ſo daß bei der plößlihen Ausdehnung 
— wie umgekehrt bei der Zuſammenpreſſung Wärme — eine ſolche 
Kälte erzeugt wurde, daß alle Schläuche und Kupferröhren mit 
di>em Rauhreif angelaufen find. Ein hübſches Bild für ländliche, 
durch phyſikaliſchen Unterricht nicht angekränkelte Zuſchauer, wenn 
  
  
  
AR, Ya 
Aufitieg des Feifelballons in Tripolis. 
wir 30 Grad Hite haben. Heute aber achtet niemand darauf, Schon 
bläht fich der dide Drache und ſchlägt im Winde hin und ber, ſo 
daß er nur mit Mühe von den 48 Mann der Bedienung gehalten 
werden kann. Nun wird der Rorb angefnebelt, die Generaljtabs- 
farte mit Heftzweden auf dem Brett befeſtigt, das Telephon ge- 
prüft. Der Offizier vom Ballondienft tritt noch einmal unter das 
Kreuzſtück und überzeugt ſich durch einen Bli> nach oben, daß alles 
in Ordnung iſt. „Ka bel in Zug!“ Die Leute am Windewagen, 
die an der Glycerinbremſe ſtehen, lo>ern leicht die nervige Fauſt, 
  
  
  
  
  
 
	        
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