Prinz Heinrich über feine Flieger-Lebrzeit. 2233
verſpreche ich angeſichts einer verbogenen Achſe Beſſerung. Für
heute haben die Verſuche ein Ende; Nachdenken, Diskuſſionen,
ſowie Beſprechungen des Geſchehenen wirken wiederum belehrend
und ermutigend für die Zukunft!
Es folgten nun, je nach den Witterungsverhältniſſen, in ge-
wiſſen Zeiträumen weitere Berſuche, welche ohne Zwi iſchenfälle
verliefen, mein Zutrauen zum Apparat wie zu mir ſelbſt in Kürze
weſentlich ſtärkten, ſo daß ih mir eines Abends vornahm, ohne
vorherige Verſtändigung meines Lehrers einen Rundflug um
„Ailerons“ (Berwindungsklappen) am Militär-Doppeldeder.
den Plat zu verſuchen. Dieſer gelang denn auch anſtandslos, wobei
ich Gelegenheit hatte, mich von der unbedingten Sicherheit, Lenkbar-
keit und Gefügigkeit des Eulerſchen Flugapparates zu überzeugen;
vor allem war ich erſtaunt über die Wirkung der „Gauch iſ ſe-
ments“, aud ¡Ailerons genannt, welche dem Apparat
ſofort die horizontale Lage, bei ſachgemäßer Bedienung, verleihen.
Ehe ich dieſen erſten Rundflug ausführte, ſagte mir Euler, der
meine Abſicht, trot aller Berſtellungskunſt, doch wohl erraten
haben mochte, ich folle nichts tun, was ih mir nicht vor dem
Fluge mit Beſtimmtheit vorgenommen hätte, denn es ſei für einen
Anfänger verkehrt, während des Fluges Dispoſitionen zu treffen
oder ſolche zu ändern.