Bon Mitfahrern und Eingeborenen. 3
„Seine Exzellenz“, der marokkanifche Hochgelahrte, der über
240 Pfund Lebendgewicht verfügt, zum Aufſtiegplaß gekommen
war; der ſeit Stunden gefüllt in praller Sonne ſtehende Ballon
hatte ſhon viel Gas verloren, und an eine Fahrt nah Böhmen
oder auch nur Schlefien war nicht mehr zu denken. Die Jugend
von Berlin-Schmargendorf ſtaunte den orientaliſchen Würdenträger,
der über foſtbaren bunten Gewändern die Dfchellaba und den
weißen Burnus trug, gebührend an. „Du, das iſt ſicher der
König von Ara-
bien!“ wiſperte ehr-
fürchtig ein ODreikäſe-
hoch. Das ſchwere,
buchſtäblih ſchwere
Werk der Anbord-
nahme des Marok-
faners war endlich
gelungen; Wilmers-
dorf, über das wir
zuerſt binwegflogen,
machte gar keinen Ein-
dru> auf den Gaſt,
ebenſowenig der Reſt
von Berlin bis zu den
erſten freien Feldern.
Da wurde er auf
merfjam. Weiter
nach Südoſten ging Ben Aſus, Herr und Frau Mannesmann.
die Fahrt, einmal
auch Über ein paar Lämmerwöltchen hinaus, zwiſchen denen
bindurh man dann auf Großziethen und die anderen vor-
berliner Dörfer hinunterfah. Den von uns mitgebrachten Speiſe-
vorräten tat „Seine Exzellenz“ keine Ehre an, denn obwohl wir
mit Rückſicht auf den Roran Schintenbrötchen und andere den
Gläubigen verbotene Dinge vermieden hatten, erklärte er auch
das Geflügelſtü> für „unrein“, Zudem beſchäftigte ihn fortgefegt
eine Sorge: wie wir es vermeiden könnten, beim Hinuntergehen
von einem Telegraphenpfahl aufgeſpießt zu werden. So gut es
Frau Mannesmanns arabiſche und unſere deutſchen und fran-