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Die Dezimalwage, nach ihrem Erfinder die Quintenz-
sche, oder auch wohl die Strafsburger Brückenwage
genannt, ist eine der gebräuchlichsten Wagen, welche überall
da Verwendung findet,: wo die zu wiegenden Lasten von be-
deutendem Rauminhalt sind. Fig. 41) stellt diese Wage in
der Ansicht dar.
Es ist in derselben AA die Brücke oder derjenige
Teil der Wage, auf welchen die abzuwiegende Last gelegt
wird. Dieselbe besitzt die Form eines abgestumpften gleich-
schenkeligen Dreiecks und ist in der Figur zum gröfsten
Teil weggelassen, um die unter derselben befindliche Hebel-
verbindung besser zeigen zu können. Mit dieser Brücke ist
ein senkrecht stehendes Brett fest verbunden, gegen welches
sich wieder ein schräg stebendes Brett anlegt, so dafs diese
drei Teile mit dem dreiseitigen hölzernen Rahmen HH ein
fest zusammengehöriges Ganzes bilden. Der Rahmen H sitzt,
in der Figur rechts, auf der Stahlschneide aa und ist links,
bei b, in die Stange E eingehängt. Die Schneide aa ist auf
dem gabelförmigen, einarmigen Hebel DD befestigt, welcher
seine Drehachse in der Stahlschneide dd hat und mit seinem
linken Ende c an der Zugstange F hängt. Der gröfseren
Deutlichkeit halber ist der Rahmen H, auf welchem die Brücke
AA ruht, zu hoch gezeichnet; er ist in der Ausführung so
niedrig, dafs, wenn durch Aufschlagen des Abstellers 1
der linke Arm des Hebels BB gehoben wird, der rechte
Arm sich so weit senkt, dafs die Brücke AA auf dem
Rande des Gestelles N ruht und dann die Schneiden c und c’
die Last der Brücke nicht mehr zu tragen haben, damit also
aufserordentlich geschont werden. Die beiden Stangen E
und F sind ebenfalls vermittelst Stahlschneiden in einen un-
gleicharmigen Hebel BB eingehängt, welcher sich um seinen
festen Stützpunkt K drehen kann; an dessen äufserstem Ende
i befindet sich eine Wagschale G, welche zur Aufnahme der
Gewichtsstücke dient.
Die wagerechte oder Gleichgewichts-Lage des Hebels BB
wird durch zwei vorspringende Ansätze f und g, wovon f mit
dem Hebel B fest verbunden ist, angezeigt. Zur Ausgleichung
etwaiger Störungen des Gleichgewichtes im Hebelmechanismus
der Wage selbst, dient die kleine, direkt unter i angebrachte
Schale, in welche zu gedachtem Zwecke die Tariergewichte
gelegt werden.
Haupterfordernis bei dieser Wage ist nun, dafs es gleich-
gültig bleiben mufs, auf welchen Punkt der Brücke die zu
wiegende Last gelegt wird. Ferner soll die Wage, ihrem
Namen „Dezimalwage“ entsprechend, eine solche sein, dafs
Weickert u. Stolle, Maschinenrechnen, 8