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Ebenso entspricht die aus dem Drucke auf den Kolben,
dem Kolbenhube und der Umdrehungszahl berechnete Arbeit
einer Dampfmaschine bei weitem nicht der wirklichen nutzbaren
Arbeit, da der vielfachen Bewegungshindernisse wegen die
von der Schwungradwelle zu entnehmende Arbeit ebenfalls weit
geringer ausfällt, als die aus den genannten Angaben be-
rechnete Wirkungsgrölse.
Derjenige Teil der Arbeitsgröfse, welcher den gewünschten
nutzbaren Effekt hervorbringt, wird Nutzarbeit oder Nutz-
effekt genannt, während der durch die allgemeinen Be-
wegungshindernisse, Reibung, Luftwiderstand, Stölse u. s. w.
verlorene Teil mit dem Namen Nebenarbeit oder Neben-
effekt bezeichnet wird, Xe
Nutzeffekt und Nebeneffekt- zusammengenommen geben
den Totaleffekt eines Motors an.
Das Verhältnis des Nutzeffektes einer Maschine
zu deren T.otabeffekt wird als Wirkungsgrad der Maschine
bezeichnet; es entsteht mithin die Gleichung:
Nutzeffekt
Totalefiekt’
Man drückt auch oft den Nutzeffekt in Prozenten der
Totalarbeit aus; z. B: Die Totalarbeit einer Maschine betrage
15 Pferdestärken, die Nutzarbeit jedoch nur 12; demnach ist
Wirkungsgrad —
der Wirkungsgrad — ie == (0,8; mithin der Nutzeffekt =
0,80 — 7 — 80°), des Totäleffektes.
Durch zahlreiche Versuche und Messungen hat man die
Wirkungsgrade verschiedener Maschinen, namentlich der Be-
triebsmaschinen, zu ermitteln gesucht. Wenn auch hierdurch
nur Mittelwerte erlangt wurden, so ist die Kenntnis derselben
doch erforderlich, um die Leistung und Güte einer Maschine
beurteilen zu können.
Bei Dampfmaschinen guter Ausführung und Konstruktion
ist als Wirkungsgrad zu nehmen:
Für kleine Maschinen = 0,60.
„ mittlere 5 = (,W.
„ grolse n — 0,0.
Als Dampfspannung ist diejenige des Dampfes im Kessel
in Rechnung zu setzen, |
Man baut die Dampfmaschinen „mit und ohne
Expansion,
Im ersteren Falle wird der Dampf durch die Steuerung
bereits abgesperrt, wenn der Dampfkolben erst einen Teil des
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