Full text: Praktisches Maschinenrechnen

   
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Es empfiehlt sich, den Kolbenhub möglichst grofs zu 
nehmen, da jeder Wechsel der Kolbenbewegung mit Kratft- 
verlusten verbunden ist. 
Die Höhe des Hubes für gewöhnliche Handpumpen 
schwankt zwischen 0,15 m und 0,3 m. 
Den Saug- und Druckrohren giebt man in der Regel 
gleiche Durchmesser, d. h. sie erhalten gleiche Querschnitte, 
welche man bei langen Leitungen gewöhnlich — 4, bei kurzen 
jedoch — 4 bis } des Kolbenquerschnittes macht. Die Saug- 
leitungen sind stets nach der Pumpe zu ansteigend zu legen. 
Die Höhe, bis zu welcher eine Pumpe Wasser ansaugen 
kann, die Saughöhe, ist abhängig vom Kolbenhube und 
vom schädlichen Raume, d. i. demjenigen Raume, welcher sich 
zwischen dem Kolben in seiner tiefsten Stellung und dem ge- 
schlossenen Saugventile befindet. 
Berücksichtigt man, dafs durch den mittlereren Luftdruck 
nur einer Wassersäule von 10,336 m das Gleichgewicht ge- 
halten werden kann, mit anderen Worten, dafs das Wasser 
im luftleer gedachten Saugrohre durch den auf dem ganzen 
Wasserspiegel lastenden Atmosphärendruck nur auf die ge- 
nannte Höhe steigen würde, so folgt, dass im günstigsten 
Falle der Kolben in seiner tiefsten Stellung nur 10 m über 
dem Weasserspiegel sich befinden dürfte. 
Der Einflufs des schädlichen Raumes, des Ventilgewichtes 
(welches das steigende Wasser mit heben mufs), der Un- 
gleichmälsigkeit des Atmosphärendruckes und der Widerstände, 
welche das steigende Wasser in den Rohrleitungen zu über- 
winden hat, bedingt jedoch, dafs der Kolben nicht 10 m, 
sondern 
für gute Pumpen nur 7m bis 8m und 
„ gewöhnliche Pumpen nur 5 m bis 6 m 
vom Wasserspiegel entfernt sein darf. 
Die Druckhöhe ist jedoch eine beliebige; das Wasser 
über dem Kolben kann bei genügendem Kraftaufwande be- 
liebig hoch gedrückt werden. 
Die Geschwindigkeit des angesaugten Wassers 
— 0,7 m bis 1,3 m in der Sekunde — muls stets grösser sein 
als die Kolbengeschwindigkeit, damit das Wasser dem Kolben 
folgen und dieser sich so nicht etwa von dem nachfolgenden 
Wasser trennen kann. Es entsteht in diesem Falle zwischen 
Kolben und Wasseroberfläche ein luftverdünnter Raum, welchen 
das Wasser sofort ausfüllen wird, wenn der Kolben, nahe dem 
Ende seines Hubes, eine langsamere Bewegung annimmt. Das 
Wasser prallt dann ziemlich heftig gegen den Kolben und 
verursacht dadurch den bekannten Wasserschlag. 
        
       
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
     
     
   
    
	        
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