Full text: Praktisches Maschinenrechnen

   
   
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Man nennt diese Eigenschaft der Materie „Trägheit oder 
Beharrungsvermögen“, 
Jeder materielle Körper bleibt also so lange in Ruhe, 
als keine Kraft auf ihn einwirkt, und jeder einmal in Be- 
wegung gesetzte materielle Körper behält eine einmal empfangene 
Bewegung, sowohl der Richtung als auch der Stärke nach, für 
immer bei, wenn ihm keine Hindernisse — Kräfte — entgegen- 
gesetzt werden. 
Man sagt daher: 
Kraft ist die Ursache jeder Bewegung oder Be- 
wegungsänderung materieller Körper. 
Gleichgewicht zwischen zwei oder mehreren Kräften 
wird stattfinden, wenn die Wirkungen dieser, eine entgegen- 
gesetzte Bewegung erstrebenden Kräfte sich aufheben, d. h, 
gleich sind. 
Es ist hierbei nicht notwendig, dafs die thätigen Kräfte 
selbst einander genau gleich sein müssen; vielmehr kommt es 
hierbei auf die besonderen Verhältnisse an, unter denen sie 
ihre Wirksamkeit ausüben. 
Im Gleichgewichtszustande kann sich sowohl ein ruhender, 
als ein bewegter Körper befinden ; letzterer dann, wenn er eine 
einmal angenommene Bewegung, trotz der Einwirkung von 
Kräften, welche die Bewegung umzuändern suchen, beibehält. 
So ist z. B. ein auf einem Tische ruhender, oder ein an einem Faden 
hängender Körper im Gleichgewicht mit dem auftretenden Gegendruck 
der Tischplatte, oder mit der in dem Faden auftretenden Spannung. 
Entfernt man jedoch die Tischplatte, oder durchschneidet man den Faden, 
so wird damit das Gleichgewicht gestört und mufs der Körper, dem Ge- 
setze der Schwere folgend, fallen. 
Die Lehre, welche die Bedingungen klarlegt, unter denen 
sich mehrere Kräfte das Gleichgewicht halten, heilst „Statik“, 
während die Lehre, welche von der Bewegung der Körper 
handelt, „Dynamik“ genannt wird. 
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
	        
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