9% Falck, die klinisch wichtigen Intoxikationen.
dünnntes Eiweiss, Seifenwasser u. dgl. in grosser Menge trinken und um
das Gift auszuleeren, gibt man kräftige Brechmittel, als Kupfer- und Zink-
vitriol, Ipecacuanha und Brechweinstein. Will es, was selten passirt, aus
irgend einem Grunde mit dem Erbrechen nicht vorwärts gehen, so sucht
man den Inhalt des Magens mit einer Pumpe auszuziehen. Zu diesem
Zwecke dienen besonders die Magenpumpen. von Dr. Physik, von
Eduard Jaques, Dupuytren und John Weiss, welche indes-
sen kostbar und meistens nur in Kliniken zur Hand sind. In der
Mehrzahl der Fälle ist man daher auf elastische Schlundsonden und gute
Klystirspritzen verwiesen, welche in Ermangelung von zweckmässigen
Magenpumpen ebenfalls zu brauchen sind. Man benutzt diese Apparate
in der Weise, dass man die Schlundsonde an der Spitze der Klystirspitze
befestigt, durch den Mund in den Magen einführt, und den Stempel der
Spritze langsam in die Höhe zieht, wobei in der Mehrzahl der Fälle das
Contentum des Magens in die Spritze tritt. Man wiederholt diese Opera-
tionen so lange, bis man den ganzen Inhalt des Magens beseitigt glaubt
und lässt selbst zwischendurch noch Flüssigkeiten geniessen, um das Gift
möglichst vollständig damit aufzunehmen. — Um die Residuen der Gifte,
welche im Magen, vder auch im Darme vorhanden sind, zu tilgen und
unwirksam zu machen, lässt man die neutralisirenden und antidotischen
Mittel, von welchen oben (94—107) umständlich die Rede war, in gros-
sen Dosen und kurzen Zeitintervallen so lange nehmen, bis dieselben mit
den Fäces zum Vorschein gelangen. Ist das einverleibte Gift von der Art,
dass es schon an und für sich emetisch wirkt, so kann man von der
Anwendung der Brechmittel Umgang nehmen. Es genügt alsdann in vie-
len Fällen durch Darreichung von vielem lauem Wasser, oder eines In-
fusums von Ipecacuanha das Erbrechen zu unterstützen und sodann zur
Anwendung der neutralisirenden und antidotischen Mittel zu schreiten.
$. 149. g) Wurde das Gift durch den After in das Rectum gebracht, so
sucht man durch häufige und voluminöse Klystire, zu welchen man kal-
tes Wasser, Milch, verdünntes Eiweiss, Seifenwasser u. dgl. benutzen
kann, starke Ausleerungen zu Stande zu bringen und überlegt, ob man
nach Massgabe des Giftes, das man alsdann kennen muss, von oben
oder unten, oder von beiden Seiten antidotische Mittel in das Rectum
führen darf. Ist z. B. Arsenik in das Rectum gekommen, so kann man
nach der Anwendung von Klystiren unbedenklich Eisenoxydhydrat oder
Magnesiahydrat gleichzeitig per os und per anum auf das Rectum einwir-
ken lassen. Jedenfalls ist es aber geboten, die Passage der antidotischen
Substanz durch den Magen und Darmkanal mittelst Einreibung oder Ein-
verleibung von Crotonöl und ähnlich wirkenden Mitteln möglichst zu be-
schleunigen.
8.150. h) Wurde das Gift auf der Schleimhaut der weiblichen Genitalien
applieirt, so sucht man die Diluirung und Beseitigung desselben durch
Einspritzungen zu bewerkstelligen und zu diesem Ende benutzt man Was-
ser, Milch, Seifenbrühe, Eiweiss und ähnliche Stoffe. Sodann schreitet
man, wenn es nöthig ist, zur Anwendung der neutralisirenden und anti-
dotischen Mittel, um die vielleicht noch vorhandenen Residuen des Giftes
unwirksam zu machen. Dass man bei allen diesen Bemühungen einen
Mutterspiegel mit Nutzen verwenden kann, bedarf kaum der Erwähnung.
2. Behandlung der Localintoxikationen.
$. 151. Wird die Hülfe des Arztes nach der Application eines Gif-
tes zu einer Zeit in Anspruch genommen, zu welcher an der Applikations-
stell
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