106 Falck, die klinisch wichtigen Intoxikationen.
Lichte sich schwärzenden Massen, zuweilen auch Durchfall. Im weiteren
Verlaufe der Intoxikation treten Schmerzhaftigkeit des Leibes beim Zu-
fühlen, Adynamie, Schwindel, Betäubung, Coma, Erweiterung der Pupille,
Anästhesie, spasmodische Affektionen der Augenmuskeln, Contrakturen
einzelner Muskelgruppen, paralytische Affektionen, Respirationsnoth und
andere Erscheinungen gestörter Hirn- und Lungenthätigkeit ein. Erst nach
10— 24 Stunden macht der Tod nach langem Kampfe den Leiden ein
Ende, die indessen nur nach Einverleibung grosser Dosen von Silbersal-
peter (hab is mehrere Drachmen) zu Stande kommen.
DIAGNOSE. PROGNOSE.
$. 5. Die Diagnose der Intoxikation hat selten Schwierigkeiten, da
das Silber leicht nachzuweisen ist und die äusserlichen an den Lippen
vorkommenden Höllensteinflecken das Leiden verrathen. Die Prognose
ist besonders schlimm, wenn es zur Perforation des Magens gekommen
oder die Intoxikalion weit vorgeschritten ist.
BEHANDLUNG.
$. 6. Man reicht bis zum Erlöschen der Intoxikationserscheinungen
gläserweise eine mässig starke Lösung von Kochsalz oder besser stark
gesalzenes verdünntes Eiweiss und fördert das Erbrechen durch Kitzeln
des Zäpfchens oder durch Darreichung von Brechmitteln. Ueberdies wen-
det man je nach dem objectiven Befunde (Verätzung, Entzündung u.S.w.)
schleimige (Salep, Althee), demuleirende (Mandelmilch, Kuhmilch), anti-
phlogistische (Blutentziehungen, Merkurialsalbe), antispastische (warme
Bäder, Kiystiere, Belladonna u. s. w.) Mittel an und behandelt die Cere-
brospinalaffektion, wenn sie die Verätzung der ersten Wege in bedrohen-
der Weise compliecirt.
b) Cerebrospinalaffektion durch Silbersalpeter. (Encephalomyelopathia argyrialis).
$. 7. Zuweilen dringt der Silbersalpeter, ohne die Wandungen der
ersten Wege sonderlich zu verätzen, rasch in das Blut und veranlasst
alsdann eine acute Cerel rospinalaffektion, die sich unter den Erscheinun-
gen von Adynamie, Schwindel, Betäubung, Coma, Convulsionen, Respi-
rationsnoth, Paralysen kundgibt. Würgen und Erbrechen können dabei
fehlen, aber auch vorkommen. Jedenfalls vermisst man dabei den inten-
siven Kolikschmerz in dem Unterleibe, den Schmerz, welcher beim Ein-
greifen in den Unterleib sich steigert und andere Zeichen von Verätzung
und Entzündung der ersten Wege. Bei der Section der Individuen, weh
che solchen Leiden erliegen, findet man die Hirnhäute wie das Hirn mit
vielem Blute erfüllt, zuweilen serösen Erguss in den Hirnhöhlen, hyperä-
mische, stellenweise ödematöse und ecehymosirte Lungen, dunkelrothes
Blut in dem Herzen und in den strotzenden Venen. Die Affektion kann
leicht zu Tode führen, aber auch Genesung zulassen. Die Behandlung
des Leidens ist einfach. Um das im Magen restirende Silbersalz zu til-
gem gibt man stark gesalzenes verdünntes Eiweiss, Salzwasser, stark
eesalzene Bouillon u. dgl. und um den Kopf zu befreien, verordnet man
Ueberschläge von Eis oder kaltem Wasser, Blutegel an den Kopf und
reizende Klystiere. Innerlich lässt man schwarzen "Kaffee, Kamphor und
andere gegen Narkotismus bewährte Mittel nehmen. Nach Beseitigung
der Narkose, sucht man die Leber und den Darmkanal durch Ekkoprotika
(Senna, Aloe, Rhabarber u. a. m.) anzuregen, damit das Silber auf die-
sem Wege zur Elimination gelange.
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