114 Falck, die klinisch wichtigen Intoxikationen.
sia augenblicklich nicht zu haben, so verliere man nicht die kostbare Zeit
mit Herbeischaffung derselben oder des Taddei’schen Kleberpräparates,
sondern greife alsbald zu 10--20 möglichst frischen Eiern und nehme
davon das Eiweiss, oder bei nicht genügender Zahl von Eiern das Weisse
mit sammt dem Doiter. Was man auch wählen mag, auf jedem Fall
quirlt man mit- einer Gabel oder einem .anderen Instrumente das abge-
trennte Eiweiss oder das Weisse mit sammt dem Dotier und verdünnt die
albuminöse Masse mit 2—3 oder mehr Theilen Wasser. Von diesem
wohl zubereiteten Antidote lässt man alsdann tassenweise soviel und so-
lange trinken, bis die Intoxikationssymptome nachlassen. Bei bestehen-
der Diarrhöe kann man überdies dasselbe Antidot mit der Klystirspritze
in das Rectum einführen. In Ermangelung von Magnesia oder Eiweiss
lässt sich auch frisches geschlagenes Blut und zur Noth lauwarme Kuh-
milch als Antidot gegen Sublimat gebrauchen, wie denn auch kleber- und
albuminhaltige Samen (Gerste, Hafer, Roggen, Weizen, Mandeln, Lein-
samen, Hanfsamen u. s. w.) zur Noth nützliche Dienste zu leisten ver-
mögen.
$. 29. Ist Entzündung der ersten Wege im Anzuge oder bereits ent-
standen, so wendet man nach den Regeln, welche die specielle Therapie
der Localkrankheiten an die Hand gibt, antiphlogistische, einhüllende und
reizmindernde Mittel (Blutentziehungen, Decocte und Emulsionen von Sa-
lep, Atthea, Leinsamen, Mandeln u. dgl.) an und bei vorhandenem Krampfe
greift man zu den antispasmodischen Mitteln (Opiate, Blausäure, warme
Bäder, narkotische Kataplasmen). Ist durch resorbirtes Quecksilber Spei-
chelfluss oder merkurielle Stomatitis entstanden, so wendet man dagegen
die Mittel an, welche in der Therapie dieser Krankheiten angeführt wer-
den. Erholt sich bei zweckmässiger Behandlung der Patient. so hat man
den Zustand der ersten Wege, sowie der entfernten leidenden Organe
auf das sorgfältigste zu überwachen und nach Maassgabe der pathologi-
schen Vorkommnisse die passenden Heilmittel auszuwählen und zur An-
wendung zu bringen.
B. Krankheiten zu Folge der Resorption von Quecksilberprä-
paraten. (Merkurialintoxikation zu Folge von Resorption. Merkurialkrank-
heiten. Mercurialismus s. Hydrargyrismus ex resorptione s. ex dyscrasia.
Hydrargyrosis).
De Haen, Ratio medendi. Pars II. Cap. 6. — Bourdin, Dictionaire d. Scien-
ces medical. tom. LIV, p. 276. — Merat, sur le tremblement mereuriel. Paris
181%. — A. Mathias, Inquiry into the history and nature of the disease pro-
duced in the human constitution by the use of merkury. London 1811. 1814. 1816.
In’s Deutsche übersetzt von H. Bobbi. Leipzig 1822. — Simon, über die Mer-
kurialkrankheit, mit besonderer Beziehung auf Mathias. Horns Archiv. 1826.
S. A414 —506. — A. Wilson, observations on the use and abuse of mercury.
Edinb. 1806. — J. Dingly, diss. de morbo quodam periostii vel ossium, usum
hydrargyri non nunquam sequente Edinb. 1813. — Martin de Guerard,
sur le tremblement produit chez les doreurs sur metaux par leeffet des vapeurs
mereurielles. Paris 1818. — Patissier, die Krankheiten der Künstler und
Handwerker. Aus dem Französischen v. Schlegel. Ilmenau 1823. — J. Swan,
A inquiry into the action of mercury on the living body. London 1823. —
Wendt, de abusu hydrargyri. Hafniae 1823. — Rambach, diss. de hydrargy-
rosi. Dorp. 1825. — F.A. Simon jun., über die Zeichen der venerischen
Krankheiten und über das wahre Wesen der Merkurialkrankheit. Hamburg 1825. —
G. L. Dietrich, die Merkurialkrankheit. Leipzig 1827. — Colson, Archives
gendrales. tom. XIV, p. 102. XV. 338. — Halfort, Entstehung, Verlauf und
Behandlung der Krankheiten der Künstler und Gewerbtreibenden. Berlin 1845. 8.
könı
Ledı
zeiti:
über
des
und
für ı
para
meis
bireı
Blut
sein
Teite
Stun