116 Falck, die klinisch wichtigen Intoxikationen.
zur Zeit keineswegs mit genügender Sicherheit festgestellt, doch will es
scheinen, als seien die Hautdecken wegen ihrer Ausdehnung im Stande
grössere Mengen von Quecksilber in die Blulbahnen einzuführen, als es
die Respirationsorgane oder die ersten Wege in gleicher Zeit zu thun ver-
mögen. Diese Ansicht als richtig angenommen, begreift man dann auch,
wesshalb bei umfassender Inunetion der Haut mit Merkurialsalben das Blut
und der Körper stärker merkurialisirt oder verquickt und rascher mit Queck-
silber gesätligt wird, als es auf anderen Wegen geschehen kann und
wesshalb bei extendirter Schmierkur der der Resorption folgende Merkuri-
alismus sich rascher und vollständiger entwickelt, als wenn Merkurialprä-
parate durch die ersten Wege oder Merkurialdämpfe durch die Lungen
eingeführt werden.
8. 32. Mögen die Quecksilberpräparate durch das eine oder andere
Atrium in die Blutbahnen eintreten, in jedem Falle werden dieselben dem
Blute beigemischt und mit demselben in dem Körper verbreitet. Ist die
Menge des eingebetteten Giftes gering, und folgen keine neuen Porlionen
nach, so kann dasselbe, ohne erhebliche Störungen veranlasst zu haben,
dureh die Nieren und die ersten Wege zur Elimination gelangen. Ist da-
gegen die Menge des resorbirten Gilles bedeutend oder folgen auf kleine
Mengen immer neue, wenn auch kleine Mengen von Quecksilber, so wird
nicht nur das Blut mit demselben belastet, sondern durch Aufnahme des-
delben in die Organe und durch Rückwirkung der letzteren kann die Mer-
kurialdyskrasie in Kakochymie und Kachexie übergehen. Wie die Erfah-
rung lehrt, können diese Alterationen des Körpers ohne präponderirendes
Leiden eines bestimmten Organs oder Organensystems längere oder kür-
zere Zeit bestehen und selbst wieder zur Ausgleichung gelangen. Häufi-
ger jedoch kommt es vor, dass das eine oder andere Organ oder Or-
ganensystem stärker und hervorragender aflieirt wird und leidet als die
anderen. In solehen Fällen hat man es mit den _in Merkurialdyskrasie,
beziehungsweise in Merkurial-Kakochymie und Kachexie fussenden Organ-
leiden oder Partialleiden zu ihun, welche bald nach der präponderirend
ergriffenen Stelle und dem vermeintlichen Wesen der Krankheit, bald
nach besonders auffallenden Symptomencomplexen mit verschiedenen Na-
men belegt werden. Und in der That ist eine solche Bezeichnung für die
Sprache und Darstellung vollkommen gerechtfertigt, nur darf man niemals
vergessen, dass alle diese sogenannten merkuriellen Organ - und Partial-
leiden ebenso innig mit der Merkurialdyskrasie, beziehungsweise mit der
Kakochymie und Kachexie verwachsen sind, wie die Reisser und Aeste
mit dem Stamme des Baumes.
$. 33. Nach ihrem Verlaufe stellen sich die der Resorption von
Quecksilberpräparaten und Dämpfen folgenden Merkurialkrankheiten bald
als acute bald als chronische dar, wie sie auch bald als fieberhafte, bald
als fieberfreie Krankheiten sich erweisen. Nach ihren symptomatischen,
palhogenetischen und therapeutischen Verhältnissen gehen die hier in Be-
tracht kommenden Krankheiten nicht selten weit auseinander, wess-
halb es nothwendig erscheint dieselben hier einzeln und ausführlich zu
schildern.
a) Merkurialfieber. (Febris mercurialis s. hydrargyrialis).
SYMPTOME.
$. 34. Nachdem der Körper des Patienten bis zu einem gewissen
Grade mit Quecksilber saturirt worden ist und gewöhnlich schon andere
die
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