1% Falck, die klinisch wichtigen Intoxikationen.
$. 41. 3) Hydrargyria maligna. Dieses Leiden geht gewöhn- kom
lich durch fortgesetzte Zufuhr von Quecksilberpräparaten oder Queck- hefüi
silberdämpfen in den Körper des Patienten aus Hydrargyria mitis wur
hervor. In diesem Falle fängt die Haut zu schwellen an und treibt und
sich so auf, dass die Gesichtszüge unkenntlich werden, und die Augen- App
lider in Folge der Geschwulst sich schliessen. Uebrigens beschränkt übe!
sich die Schwellung der Haut nicht blos auf den Kopf, sondern mei- App
stens über den ganzen Körper, und ist mit bedeutender Temperaturstei- der
gerung (bis 42° C.) und Schmerzhaftigkeit verbunden. Auch der Schlund brät
und die Mandeln nehmen an der Schmerzhaftigkeit Theil und schwellen Pati
zuweilen etwas an. Der auf der Haut erkennbare Ausschlag sieht dun- fast
kelroth oder purpurroth aus und bedeckt sich aller Orten mit zahlreichen ist
Bläschen, die noch grösser und stärker sind, als bei den bereits abge- der
handelten Arten von Merkurialausschlägen. Manchmal kommen statt der häu
Bläschen selbst grosse Blasen zum Vorschein, welche nicht selten platzen weil
und eine reichliche Flüssigkeit absondern. Haben die Hautausschläge 8 seltt
bis 10 Tage gestanden, so fängt die Epidermis der entzündeten Haut sich sch
zu exfoliiren an, was gewöhnlich in grösseren Fetzen und Stücken ge- ben
schieht. Dabei kann es vorkommen, dass sich die Oberhaut ganz UNZer- raly
stört in der Gestalt eines Gliedes, wie z. B. einer Hand ablöst, und sich
im letzteren Falle wie ein Handschuh leicht abziehen lässt. Nach der 1
Abstossung der Oberhaut erfolgen auf der entzündeten Haut eigenthümlich stär
fischartig riechende Iymphatische und purulente Exsudationen, welche zu Bun
gelben, dicken, lamellösen Krusten erstarren und nach einiger Zeit abfallen. bra
Aber anstatt sich zu beruhigen und mit definitiver Epidermis zu bedecken, der
scheidet die noch immer geröthete Haut wieder neue übelriechende Iym- Ger
phatische und purulente Ausschwitzungen aus, aus welchen abermals la-
mellöse Krusten entstehen. Hat dieser Process sich mehrmals wiederholt,
so hören endlich die Exsudationen auf, wornach sich die definitive Epi-
dermis bildet. Uebrigens schwindet die Röthe der Haut mil jeder neuen zufe
Exsudation und Krustenbildung immer mehr und mehr, um vor dem Auf- ZW
treten der definitiven Epidermis der gewöhnlichen Färbung der Haut Platz Kr:
zu machen. Zuweilen kommt es vor, dass mit der Exfoliation der Epi- ris
dermis auch die Nägel von den Füssen und Händen sich ablössen oder en?
dass die Haare des Kopfes oder andere Theile des Körpers, mit Aus- ein:
nahme der Ciliarhaare, die immer stehen bleiben, vollständig ausgehen. Dul
In solchen Fällen können später missgestaltete Nägel nachwachsen, wie Geı
denn auch die Haut zuweilen ganz rauh und schuppig aus dem Krank- der
heitsprocesse hervorgeht. Mitunter ist die Regeneration der Haut so un- ord
regelmässig, dass die Abschuppung an einer Stelle begonnen hat, während Ch:
an anderen Stellen bereits Iymphatische oder eiterige Exsudationen erfol- gar
gen, oder dass bereits der grösste Theil der Haut völlig geheilt ist, wäh- tet
rend eine einzelne Stelle schmerzhaft und geröthet bleibt und wochenlang her
Lymphe oder Eiter absondert. Zuweilen kommt es auch vor, dass schmerz- Aus
hafte Furunkeln, grosse Abscesse, brandige Geschwüre, Fisteln und Drü- der
senanschwellungen sich einstellen und noch lange nach der Regeneration die
der Haut der Heilung harren. Se
ob\
$. 42. Neben den Hautleiden bemerkt man noch mancherlei andere sei.
nicht selten höchst fatale Symptome. Das Fieber , welches die Krankheit Au
begleitet, ist gewöhnlich während der Eruption des vesikulösen Ausschlags ach
am stärksten und steigt und fällt mit der Entzündung und Reizbarkeit der Sta
Hautdecken. Die Temperatur des Körpers ist während der Fieberexacer- du
bationen am meisten gesteigert und der Puls hart und voll. Ueber dieses folk