198 Falck, die klinisch wichtigen Intoxikationen.
sen meistens keinen Zweifel über die Genese des Leidens. Sollte dieselbe
dennoch zweifelhaft sein, so kann man nach der von Lehmann*) be-
folgten Methode das Quecksilber aus dem Speichel darzustellen suchen.
URSACHEN,
.58. Der Merkurialspeichelfluss kann unter dem Einflusse von
Quecksilberdämpfen, von verschiedenen in den Magen gebrachten Queck-
silberpräparaten und von Merkurialinunelionen aufkommen, entsteht aber
am leichtesten, wenn graue Quecksilbersalbe in die Parotiden oder trockene
Merkurialpräparate in die Schleimhaut der Wangen eingerieben werden,
oder wenn innerlich Calomel in genügenden Mengen eingenommen wird.
Zur Ausbildung des Speichelflusses ist indessen eine gewisse Prädisposi-
tion nöthig*), denn Kinder sind nur sehr selten oder äusserst schwer
oder gar nicht zum Saliviren zu bringen, während die Mehrzahl der er-
wachsenen Leute bei dem Gebrauche von Quecksilber zum Saliviren
kommt. Aber auch bei Leizteren sind Verschiedenheiten bemerklich, wel-
che theils in prädispositionellen, theils in noch anderen wenig bekannten
Verhältnissen begründet sein müssen, denn während bei dem einen er-
wachsenen Menschen ein Minimum von Quecksilber zureicht, um in Kürze
den Speichelfluss zu veranlassen, saliviren Andere nur nach reichlicher
und längerer Zufuhr von Merkurialien. Wie man wissen will, sollen Hy-
pochondristen, Hämorrhoidarier, hysterische Weiber, ikterische und skor-
butische Subjekte ganz besonders zum Speichelflusse geneigt sein, was
wahrscheinlich nicht ganz der Wahrheit entspricht. Ebenso will man be-
merkt haben, dass gewisse Witterungsverhältnisse , gewisse epidemische
und selbst endemische Verhältnisse zur Genese des Merkurialspeichel-
flusses in entschiedener Weise beitragen, was sehr problematisch ist und
der weiteren Forschung bedarf. Dagegen scheint es ausgemacht zu sein,
dass Leibesverstopfung, Schwächung der Hautausdünstung, sowie der
reichliche Genuss von Kochsalz und anderen alkalischen Salzen die Ent-
stehung des Merkurialspeichelflusses entschieden begünstigen.
PROGNOSE.
$. 59. Da die Ausgänge des Merkurialspeichelflusses sich sehr ver-
schieden gestalten können, so ist begreiflich die Vorhersage im Allgemei-
nen zweifelhaft, im konkreten Falle aber gut, bedenklich, oder schlecht zu
stellen. Gut ist die Prognose, wenn die constitutionellen Verhältnisse
des Patienten günstig sind und die Mundaffektion sammt dem Speichel-
flusse in mässigen Grenzen sich hält, so dass ein baldiger Ablauf der
Krankheit mit Wiederkehr völliger Genesung sicher zu erwarten steht.
Bedenklich ist die Vorhersage, wenn die Mundentzündung sammt dem
Speichelfluss excessiv wird, wenn die Schwellung des Mundes und Gau-
mens Erstickungsgefahr fürchten lässt, wenn sphacelöse oder nekrotische
Zerstörung droht, wenn durch starken Säfteverlust oder durch starke Blu-
tungen der Geschwüre die Kräfte des Patienten sehr herab kommen, oder
wenn hektisches oder adynamisches Fieber eintritt. Schlecht sind die prog-
nostischen Fragen zu beantworten, wenn Erstickungszufälle eintreten, oder
sich wiederholen , wenn die Schwellung des Rachens die Glottis mit er-
*) Lehrbuch der physiologischen Chemie 2. Aufl. Bd. II. S. 19.
*) Nach Autenrieth und Zeller (diss. sist. experimenta quaedam circa efleetus
hydrargyri in animalia viva. Tübing 1808. p. 4) sollen Hunde und Katzen, nicht
aber die Kaninchen von der Salivation befallen werden.
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