150 Falck, die klinisch wichtigen Intoxikationen.
nach der Empfehlung von Boucher schwach caleinirte Magnesia thee-
löffelweise mit Wasser verrührt, oder nach der Empfehlung von Milne
Edwards und Dumas Eisenfeile, oder nach der Empfehlung von Bou-
chardat und Sandras, Mialhe u. A., hydralisches Eisensulfür, oder
nach der Empfehlung von Bracannot pektinsauere Alkalien, thee- oder
esslöffelweise darreichen, wenn diese Gegengifte ohne Verzug zu be-
schaffen sind. Geben sich die Erscheinungen der Magen- und Darment-
zündung kund, so hat man die Aufgabe mit dem antiphlogistischen Heil-
apparate entgegenzuwirken, während man innerlich reizmildernde, einhül-
lende und schleimige Flüssigkeiten zur Anwendung bringt. Sind über-
mässige Brechanstrengungen und andere spasmodische Erscheinungen zu
bemerken, so kämpft man dagegen mit Opiaten und anderen Narkoticis.
Ist die Vergiftung weit vorgeschritten und ein Cerebrospinalleiden deut-
lich ausgebildet, so ist unter Umständen die Behandlung des Narkotismus
einzuschlagen, zu welchem Ende Blutentziehungen am Kopfe, kalte Ueber-
giessungen, kalte Fomentationen des Kopfes und exeitirende Mittel zu ge-
brauchen sind.
b) Acute Cerebrospinalaffection durch resorbirte Kupfersalze. (Encephalo-myelopathia
euprica acuta.)
$. 113. Zuweilen dringen grössere Mengen von Kupfersalzen, ohne
die ersten Wege sonderlich zu lädiren, rasch in das Blut und veranlassen
in Berührung mit dem Hirne und Rückenmarke ein meistens rasch ver-
laufendes und mehr oder weniger bedeutendes Leiden des Nervensystems.
Die Symptome, unter welchen dasselbe auftritt und verläuft, haben im
Ganzen viel Aehnlichkeit mit denen, welche die vorhergehende Intoxika-
tion characterisiren; jedoch vermisst man die Erscheinungen (Schmerzhal-
tigkeit des Unterleibs beim Zufühlen u. s. w.), welche von der Aetzung
und Entzündung der ersten Wege ganz besonders herrühren. Das Hirn-
leiden beginnt gewöhnlich mit starkem Kopfschmerze, Schwindel, bedeu-
tender Abgeschlagenheit und Schwäche des Körpers und hat meistens
über kurz oder lang häufiges Erbrecheu, Zittern der Glieder, Spasmen,
Erweiterung der Pupillen, Kälte der Gliedmassen, auffallende Störungen in
der Respiration und Circulation, kleinen ungleichen Puls, Coma, Anästhe-
sie, tetanische und andere Convulsionen, sowie endlich auch Paralysen
im Gefolge. Zuweilen gesellt sich noch Uebelkeit, Erbrechen, Durchfall
und kolikartiger Schmerz im Unterleibe zu den ebenerwähnten Sympto-
men, wie es scheint aus dem Grunde, weil das auf die Nerven wirkende
Gift zuweilen auch die Unterleibsorgane von dem Blute aus belästigt. Bei
der Section der Menschen und Thiere, welche der Cerebrospinalaffection
erliegen, findet man in den ersten Wegen keine Zeichen von Verätzung
oder Entzündung, wohl aber deutliche Hyperämie in den Umhüllungen
des Gehirns und Rückennuarks, nicht seiten-serösen Erguss in den Hirn-
höhlen und grosse Blutfülle in den Höhlen des Herzens und der grossen
venösen Gefässe. Die Vorhersage ist bei dieser Form von Vergiftung be-
greiflich viel schlimmer, als bei der vorhin abgehandelten Verätzung der
ersten Wege. Die Behandlung der in Rede stehenden Cerebrospinalaffee-
tion ist nur selten von glücklichem Erfolge begleitet. Wo möglich hat man
zunächst für die Entfernung und Tilgung des Giftes zu sorgen, welches
an der Applicalionsstelle vielleicht noch restirt. Zu diesem Ende wendet
man alle die Mittel an, welche in der Therapie der durch Kupfersalze
veranlassten Verätzung der ersten Wege vorhin zur Sprache kamen.
Ueberdies hat man die Aufgabe, die Hyperämie des Gehirns, den Narko-
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