Full text: Intoxicationen, Zoonosen und Syphilis (2. Band, 1. Abtheilung)

  
  
  
  
  
  
28 Falck, die klinisch wichtigen Intoxikationen. 
sionen und selbst partielle Covulsionen oder Zuckungen des Gesichts 
u. s. w. zum Vorschein, die eine besondere Betrachtung erheischen. 
&) Partielle Convulsionen (Convulsiones saturninae partiales). 
Dieselben bestehen in raschen, gleichsam electrisch erregten Zuckungen, 
welche eine Seite des Gesichts oder das ganze Gesicht, zuweilen aber 
auch die Gliedmassen einnehmen. Meistens treten dieselben plötzlich her- 
vor und kehren nach Intervallen wieder, wobei nicht selten Delirien und 
Coma gleichzeitig bemerkt werden. 
8) Generelle atypische Convulsionen. Diese Form von 
Convulsionen stellt sich am häufigsten im Verlaufe von Bleikoliken ein. 
Dabei geht das Bewusstsein nicht völlig verloren. Die Affeetion tritt in 
Krampfparoxysmen mit darauf folgenden Remissionen auf. Bei dem An- 
fall stürzen die Patienten nieder, während das Gesicht, die Kinnladen, 
die oberen Extremitäten, der Rumpf und zuweilen selbst die unteren Ex- 
tremitäten von klonischen und tonischen Krämpfen erfasst und gepeitscht 
werden. Zuweilen endet der Anfall, der einige Minuten lang andauert, 
statt mit Rückkehr des Bewusstseins, 'mit Coma oder Delirien. 
y) Epileptische Convulsionen oder saturnine Epilep- 
sie. -(Convulsiones epilepticae saturninae. Epilepsia saturnina. Saturnis- 
mus epilepticus). Diese Form von Convulsionen ist die gewöhnlichste, 
mit welcher die saturnine Encephalopathie auftritt. Sie können ebenso- 
wohl plötzlich und isolirt, wie im Verlauf von Bleikolik und anderen Blei- 
krankheiten zum Vorschein kommen und werden niemals durch eine Aura 
epileptica eingeleitei. Die Krampfparoxysmen kehren in reicher Zahl und 
viel häufiger als bei der gewöhnlichen Epilepsie wieder. Der einzelne 
Anfall dauert 2—30 Minuten und nach demselben bleibt das Bewusstsein 
gewöhnlich verschwunden, während Coma oder Delirium sich einstellt. 
6) Epilepsie Ähnliche Convulsionen. Bei dieser Form von 
Convulsionen ist das Gesicht des Patienten nicht vultuös, Röcheln und 
Schaum vor dem Munde nicht vorhanden, dagegen die Empfindung völ- 
lig getilgt. Die convulsivischen Anfälle erscheinen mit stärkeren Remissio- 
nen als bei der Epilepsie. 
8) Kataleptische Convulsionen. (Convulsiones cataleptieae 
saturninae. Catalepsia saturnina. Salurnismus calaleptieus). Diese Form 
von Convulsionen hat Tanquerel nur zweimal beobachtet. Dabei ver- 
fällt der Patient in einen soporösen Zustand und hat die Empfindung und 
das Bewusstsein eingebüsst. Während des soporösen Zustandes kann 
man den einzelnen Gliedern und Körpertheilen des Patienten jede belie- 
bige Lage und Richtung geben (Flexibilitas cerea), in welcher sie Secun- 
den und Minuten lang verharren. Hat dieser peinliche Zustand ein Viertel 
bis mehrere Stunden angedauert, so machen die Patienten ausdrucksvolle, 
mimische Bewegungen mit dem Kopfe und den Gliedmassen, während 
sie zu sprechen versuchen oder wohl gar schreien. Zu dieser Zeit ist 
die Empfindung des Patienten wiedergekehrt, wie die Reaclionen auf Na- 
delstiche beweisen, aber die wächserne Biegsamkeit der Gliedmassen völ- 
lig geschwunden. Ueber kurz oder lang kehrt indessen ein zweiter An- 
fall von Katalepsie zurück, der sich gewöhnlich gerade so abwickelt, wie 
der erste. Sind die kataleptischen Anfälle, die in reicher Zahl auf einan- 
der folgen, alle vorüber, so erwacht der Patient und verlangt zu trinken 
und zu essen. Indessen dauert dieser Zustand von Munterkeit nicht 
lange, denn der Patient verfällt endlich in Delirien oder Coma, wobei er 
entweder zu Grunde geht oder gerettet wird. 
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