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Vergiftungen durch Barytsalze. 937
Blut, als durch Resorption von Barytsalzen durch die Schleimhäute zu
Stande kommen. Beide Formen von Intoxikation haben klinisches Interesse,
wesshalb sie hier genauer zu betrachten sind.
Acute Vergiftungen durch Barytsalze. (Barytismus acutus. Morbi
ex usu Barytae acuti.)
a) Leiden der ersten Wege durch Barytsalze. (Gastroenteropathia barytica.
Barytismus intestinalis.)
ANATOMISCHE CHARAKTERISTIK.
$. 295. Die Schleimhaut des Magens und meistens auch die des
Darms zeigt die anatomischen Merkmale von mehr oder weniger ausge-
breiteter und intensiver Entzündung, ist nicht selten mit Blut und Schleim
bedeckt und lässt starke Eechymosen erkennen. Die Gefässe des Magens
und Darms sind mit vielem, dunklem, flüssigem Blute erfüllt. Zuwei-
len kommen zollgrosse Perforationen des Magens mit Erguss in den Pe-
ritonealsack vor. In den Lungen, dem Herzen, den grossen venösen Ge-
fässen ist viel dunkles, an der Luft sich röthendes Blut zu finden. Die
Meningen des Gehirns und die Plexus choreoidei sind meistens hype-
rämisch.
SYMPTOME.
$. 296. Nach dem Verschlucken löslicher Salze wird bitterer Ge-
schmack und ein Gefühl von Brennen im Schlunde und Magen verspürt,
was nach dem Verschlucken von in Wasser unlöslichen Salzen nicht vor-
kommt. In jedem Falle bemerkt man die gewöhnlichen Symptome der
Gastroenteritis, als Uebelkeit, Würgen, häufiges und starkes Erbrechen
von barythaltigen, schleimigen oder sanguinolenten Massen, zuweilen Durch-
fall, immer intensiven Kolikschmerz und erhöhte Temperatur im Epiga-
strium, sowie auch Schmerzhaftigkeit an derselben Stelle beim Zufühlen.
Durch Mitleiden entfernter Organe kommt es überdies zu bedeutender
Prostration der Kräfte, zu ungeheurer Angst, zu Zittern, Zuckungen der
Gesichtsmuskeln, Kopfschmerz, Schwindel, Erweiterung der Pupille, Athem-
noth, Retardation des Herzschlags, Coma, Anästhesie der Hautdecken, zu
remittirenden oder intermittirenden Convulsionen, sowie endlich zu parliel-
ler und totaler Paralyse. Bei genügender Aufnahme von Gift in die er-
sten Wege und in die Blutbahnen tritt der Tod in Zeit von 1—3 Stun-
den ein.
DIAGNOSE, PROGNOSE.
8. 297. Bei Zweifel über die Natur des eingeführten Salzes prüft
man die verdächtigen Rückstände oder die erbrochenen Massen auf Baryt.
Die Prognose ist schlimm, wenn leicht lösliche Salze, wie salzsaurer und
salpetersaurer Baryt in grosser Menge lange vor Eintritt ärztlicher Hülfe
eingenommen wurden; dagegen etwas günstiger, wenn in Wasser unlös-
liche Salze, wie kohlensaurer Baryt, zur Einverleibung kamen.
BEHANDLUNG
8. 298. Dem Rathe von Crowfort folgend, reicht man mässig ver-
dünnte Lösungen von Glaubersalz oder Bittersalz, bis die hauptsächlich-
sten Intoxikationssymptome getilgt sind. Ist die Menge des einverleibten
Giftes sehr bedeutend, so darf man den Antidoten nicht einzig und allein
vertrauen, sondern muss bei mangelndem Erbrechen den Gaumen reizen