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Vergiftungen durch Ammoniak, 941
BEHANDLUNG.
$. 309. Wird die Hülfe des Arztes bei Intoxieationen durch fixe Al-
kalien frühzeitig in Anspruch genommen, so lässt man von Minute zu Mi-
nute oder in längeren Intervallen verdünnten Essig oder Cilronensaft Glä-
serweise trinken, bis die hauptsächlichsten Intoxicationserscheinungen ge-
schwunden sind. Sodann schreitet man zu der genausten Untersuchung
des leidenden Individuums und bringt, je nachdem man Verätzung, Ent-
zündung, Krampf, oder andere Leiden in den ersten Wegen vorfindet,
bald einhüllende, bald antiphlogistische, bald krampfstillende und sedirende
Heilmittel zur Anwendung. Ist die Vergiftung bei der Ankunft des Arztes
bereits schon weit g diehen, so kann man immerhin Essig und Citronen-
saft als neutralisirende Mittel anwenden, wenn man glaubt, damit restiren-
des Gift tilgen zu können. Ist es zur Perforation oder zu Gangrän gekom-
men, so werden die Säuren sich freilich unnülz erweisen. Ist das Gift im
Akte des Erbrechens zur Elimination gelangt und die dadurch bewirkte
Läsion bereits verschleppt, so behandelt man die vorhandenen Entzündun-
gen, Ulceralionen, Stenosen, oder was man sonst vorfindet, mit den Mit-
teln und nach den Regeln, welche die specielle Therapie der Intestinal-
krankheiten an die Hand gibt.
I. Vergiftungen durch Ammoniak. (Ammoniacismus. Morbi ex usu
Ammoniaci.)
Plenk, Toxicologia p. 226. Devergie, Med. legale 2 ed. p. 63 u. 348. —
Chrreiz son, trealise on poisons A ed. p. DIN u. 804. — Orfila, trait& de To-
xicologie. 5 ed. I. p. 521. — Mitscherlich, Preuss. Vereins-Zeitung 1841. 8.
205. — Blacke, Edinburg. med, et surgieal. Journal. LI. 336. LI. 38. LVI,
122. — James, a de Milani. 1844. N. 12. — Chapplain, Archives du
Medie. 1845. p. 84. — Vetter, Hufelands Journal 1844. Febr. — Wilkens,
Lancet. 1846. April.
$. 310. Sowohl durch gasförmiges, als durch flüssiges Ammoniak
können verschiedene Affeetionen des “Körpers veranlasst werden. Einge-
alhmet vermag das gasförmige Ammoniak Asphyxie, Entzündung der Lun-
gen, der Luftwege, des Kehlkopfs und der Nasenhöhle zu verursachen,
wie es auch bei äusserer Einwirkung Reizung und Entzündung der Haut-
decken, der Augen und anderer nach aussen gelegener Körpertheile zu
Stande bringt. Eingespritzt in das Blut kann das flüssige Ammoniak (Sal-
miakgeist) in kürzester Zeit telanische Nervenaffeetionen zu Wege bringen,
wie es auch in Berührung mit den Hautdecken Eryihem, Pustulation, Ent-
zündung und Verätzung, und in Berührung mit den ersten Wegen Ent-
zündung und Verätzung zu erzeugen vermag. Von allen diesen Affeclionen
erscheint nur die letztere von klinischer Wichtigkeit, wesshalb wir dieselbe
in Folgendem näher betrachten werden.
Verätzung der ersten Wege durch Ammoniak. (Gasiroenteropathia ammo-
niacalis. Ammoniaeismus intestinalis.)
ANATOMISCHE CHARAKTERISTIK
$. 3ll. Die Schleimhaut des Mundes, des Schlundes und der Spei-
seröhre ist stellenweise von Epithel entblösst, entzündet und erweicht; die
Schleimhaut des Magens nicht selten mit blutigem Schleime bedeckt, stel-
lenweise aufgelösst, in Schorfe verwandelt und mehr oder weniger ent-
zündlich < geröl het; das submucöse Bindegewebe und die Muskelhaut des
Magens u aufgelössiem, diffundirtem roihennt Blute erfüllt. Die Häute des
Spec. Path. u, Therap. Bd. II. 16