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Abstammung und Eigenschaften der Gifte. 11
es helfen, dass schon Fortunatus Fidelis*) sein „eredant, qui volunt, ego
quidem nunquam temere credam!“ dagegen setzte; was konnte es helfen,
wenn man die Ungiftigkeit des Glases durch Hinweisung aufzahlreiche Vitrivo-
ren darzuthun strebte. Durfte doch FabriceiusHildanus”**) erklären, dass
es nur der göttlichen Barmherzigkeit zuzuschreiben sei, (divinae bonitati po-
tius adscribo, quam causas physicas perquiro) wenn das Treiben der Vitrivo-
ren ungestraft bleibe. Freilich fehlt es auch nicht an solchen Aerzten, welche
die Giftigkeit des Glases auf Grund von Experimenten an Thieren und an
sich selbst zu studiren und aufzuklären trachteten. Namentlich sind
Schenk vonGrafenberg**), Caldani}), Mantruzzatoyryr), Chau-
sierffr), Levausage?), Krimer?) u.A. als solche anzuführen, welche
den Mangel an Virulenz für gepulvertes Glas durch Experimente erwiesen.
So konnte denn schon Boerhaave?®) in s-inen Antidota mit gewohnter
Klarheit darlegen, dass wenn die Pulver von Glas, Diamant und derglei-
chen die Gesundheit und das Leben beschädigen, sie dieses nur durch
die zurückbleibenden Spitzen und Schärfen thun, mit welchen sie, wie
unzähliga kleine Lanzen in die Schleimhaut der ersten Wege eingreifen.
Je richtiger diese Betrachtungsweise ist, um so mehr muss man heut zu
Tage den Ausdruck „mechanisches Gift“ als eine Contradietio in ad-
jecto erklären, da in der That nur die Substanzen als Gifte gelten dürfen,
welche den Organismus zufolge chemischer Kräfte und Verhältnisse, d.h.
zu Folge der Natur ihrer Molekule und ihrer Molekularkräfte angreifen.
I. Abstammung und allgemeine Eigenschaften der Gifte.
$. 17. Nach ihrer Genese verhalten sich die Gifte äusserst verschie-
den. Entweder entstehen dieselben ohne Zuthun von Menschenhand in
der Natur, oder sie fallen als Produkte der Technik und der Chemie ak.
Somit gibt es sowohl: giftige Artefacte (Aether, Alkohol, Kakodylverbin-
dungen), als auch giftige Naturprodukte, ja selbst solche Gifte, welche,
wie z. B. die Blausäure und die Kleesäure ebensowohl durch die Natur,
als durch die Kunst erzeugbar sind.
Bei der Durchmusterung der drei Naturreiche hinsichtlich der darin
enthaltenen Gifte stellt sich manches Interessante heraus. Die im Mineral-
reich vorkommenden Gifte, deren Zahl nichl ganz unbedeutend ist, zeich-
nen sich nicht selten durch Härte, Metallglanz, ausgezeichnete Krystalli-
sation, Schwerlöslichkeit in Wasser und durch verhältnissmässig geringe
Intensitäı ihrer Wirkungen aus. Die im Pflanzenreiche erzeugten Gifte
zeigen nicht selten eine ausserordentliche Abhängigkeit ihrer Genese von
äusseren Verhältnissen, als Klima, Bodenbeschaffenheit, Vegetationszeit
u. dgl., wie auf der andern Seite eine merkwürdige Abhängigkeit von den
morphologischen Verhältnissen der Pflanzen. Kommt es doch vor, wie
z. B. bei den Papaveraceen, den Sirychneen und Spiräaceen, dass die im
*) De relationibus medicorum. IV. p. 574.
**) Observ. Cent. VI. obs. 35.
**, Observ. medicarum lib. VIL p. 892.
+) Weigel’s und Kühn’s ital. med. chir. Biblioth, Bd. 2. St. 2. S. 61,
En)238. 0.
+ryp) Journ. de Medic. tom. 17. p. 40,
1) lbid. tom. 20. p, 154.
2%) Harless rheinische Jahib. f. Mediein. Bd. I. St.
>. 128:
3) Praelect, academic. ed. Haller. tom, 17. p. 355 0.
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