QA6 Falck, die klinisch wichtigen Intoxikationen.
nesmus verbunden sind, bald fäculente, bald seröse,- bald sanguinolente
Massen abführen. Ueber kurz oder lang wird das Nervensystem und der
Complex entfernter Organe mitaffieirt, wobei die Kräfte des Körpers mehr
oder weniger sinken, der Puls zunehmend schwächer und seltener wird,
die Respiralion langsam, tief und schwer erscheint, die Hautdecken und
die Extremitäten sich kalt anfühlen, ungeheure Angst, Todeszuversicht,
Ohnmachten, Schwindel, Zittern und andere convulsivische Bewegungen
sich einstellen. Schreitet die Intoxikation noch weiter, so kommt es zu
Sprachlosigkeit, Taubheit, Schwinden der Sinne, Verlust des Bewusst-
seins, Erweiterung der Pupillen, Anästhesie, Convulsionen, sowie endlich
zu Paralysen, welche den Tod zur Folge haben. Die Intoxikation ver-
läuft, wenn sie tödtlich endet, in Zeit von 3—24 Stunden oder in Zeit
von mehreren Tagen. Bei zweckmässiger Behandlung werden Patienten
gerettet, aber die Genesung schreitet alsdann nur sehr langsam vorwärts
und es bleiben nicht selten chronische Magen- und Darmleiden zurück.
DIAGNOSE, PROGNOSE.
$. 327. Die Diagnose der Intoxikation ist meistens nicht schwierig,
da das Gift bekannt genug und nicht heimlich beizubringen ist. Die Prog-
nose ist um so ungünstiger, jemehr das Herz und das Nervensystem mit
den ersten Wegen leidet.
BEHANDLUNG.
$. 328. Da die salpetersauren Alkalien bei dem Erbrechen und der
Diarrhöe schon ausgeleert werden, so hat man keine Veranlassung zur
Beseitigung des Giftes ein Brechmittel anzuwenden, im Gegentheil mei-
stens und namentlich bei starkem Sinken der Kräfte dahin zu wirken,
dass das Erbrechen und der Durchfall gestillt und die Schleimhaut des
Magens und Darms abgestumpft und eingehüllt wird. Zu diesem Ende
gibt man die gewöhnlichen Gummosa und Mucilaginosa mit Opiumtinetur
oder Belladonna, oder Bittermandelwasser. Ist Entzündung eingelreten,
so bringt man den antiphlogistischen Heilapparat zur Anwendung. Ist
das Herz und das Gehirn bedeutend affieirt, so lässt man Salmiakgeist
und andere Stimulantien unter die Nase halten oder gibt nach dem Rathe
von Rognetta Aelher, Wein oder andere Spirituosen. Gelingt es den Pa-
tienten dem Tode zu entreissen, so behandelt man die restirenden Leiden
nach Maassgabe der Diagnose. Chronische Entzündungen erheischen die
Anwendung des antiphlogistischen Heilapparates. Uleerationen und Ato-
nie sucht man mit adstringirenden und tonischen Mitteln zu beseitigen.
II. Intoxikationen durch Metalloide.
A. Vergiftungen durch Jod. (Jodismus s. Morbi ex usu Jodinae).
Orfila, trait& de Toxicolog. 5. ed. I. p. 97. — Christison, treatise on poisons. 4
ed. p. 192. — Dorvault, Jodognosie. Deutsch. von H. Hartmann. Grimma
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— Coindet, Biblioth. universell. de Geneve. tom. XIV. p. 190. XVI. p. 16. —
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zin XXL S. 291. — Jahn, Horn’s Archiv. 1829. 1. S. 340. — Preuss. Ver-
einszeitung. 1834. 3 Jahrgg Nr. 19, S. 89. — Schmidt, Rust’s Magazin XVL. 3.
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