A590 Falck, die klinisch wichtigen Intoxikalionen.
fern, lassen über die Diagnose der Intoxikation keinen Zweifel. Die Prog-
nose ist im Anfange der Intoxikalion zweifelhaft, im weitern Verlaufe aber
höchst ungünstig.
BEHANDLUNG.
S. 344. Wurde der Phosphor in festen Stücken einverleibt, so reicht
man zur Entfernung desselben aus dem Magen so schnell wie möglich
ein Brechmittel. “Wurde der Phosphor dagegen in aufgelöstem oder fein
zertheiltem Zustande eingebracht, so reicht man, so rasch wie möglich,
verdünntes Eiweiss oder Kalkwasser, oder Wasser mit suspendirter Mag-
nesia in grossen Quanlitäten, um den Magen anzufüllen und die atmosphä-
rische Luft aus demselben auszutreiben. Ist in dieser Weise die Ver-
brennung des Phosphors behindert, so verordnet man ein Brechmittel, um
das ganze Contentum des Magens auszuleeren. Ist das Gift in der einen
oder andern Weise beseitigt, so füllt man den Magen mit mucilaginösen
Flüssigkeiten und bringt gegen Entzündung den antiphlogistischen, gegen
Krampf den sedirenden Heilapparat zur Anwendung. In neuerer Zeit wurde
von Duflos und Bechert ein chemisches Anlidot des Phosphors em-
pfohlen, dessen Zusammensetzung oben (S. 61 d. Bds.) angegeben ist.
Glaubt man diesem Mittel vertrauen zu dürfen, was nach Schraders
neueren Versuchen zweifelhaft ist, so reicht man dasselbe nach vorausge-
hendem Brechmittel in fractionirten Dosen. Ist die Intoxikation bei Ankunft
des Arztes weit vorgerückt, so ist mit der angegebenen Behandlung, die
der Cerebralaffection zweckmässig zu verbinden.
b) Acute Cerebrospinalaffection durch Phosphor. (Eneephalomyelopathia ex usu Phos-
phoris acuta. Phosphorismus cerebrospinalis).
8. 345. Diese Affection kann entstehen, sowohl wenn Phosphordampf
durch die Respirationsorgane in das Blut übergeführt wird, als auch, wenn
fein zertheilter oder aufgelöster Phosphor durch die ersten Wege ohne
Verletzung derselben in das Blut eindringl. Dass dabei die significanten
Erscheinungen der Intestinalaffeetion fehlen, dient zur Sicherung der Diag-
nose. Die Symptome der Intoxikation stimmen übrigens mit denen überein,
welche im spätern Verlaufe der Intestinalaffection beobachtet werden, je-
doch entwickeln sich dieselben viel rascher und stürmischer. Bei der Sec-
tion der Individuen, welche dieser Intoxikation erliegen, findet man die
ersten Wege so gut wie unversehrt, während die Hirnhäute, das Herz und
alle venösen Gefässe der Brust und des Unterleibs mit dünnflüssigem,
dunklem Blute strotzend erfüllt sind. Die Substanz des Gehirns und Rücken-
marks bietet meistens keine Veränderung dar, jedoch sind die Hirnhöhlen
nicht selten von einer serösen Flüssigkeit erfüllt. Zur Stellung der Diag-
nose der Intoxikation hat man die anamnestischen Verhältnisse und die
phosphorhaltigen Ausleerungen des Körpers, welche eigenthümlich riechen
und im Finstern leuchten, zu beachten. Die Prognose ist viel ungünsliger,
als bei der Intestinalaffeetion. Die Behandlung der Intoxikalion ist von
vielen Schwierigkeiten umgeben. Ist das Gift in dem Magen applieirt wor-
den, so verfährt man zur Beseitigung desselben gerade so, wie bei der vor-
hergehenden Form von Phosphorvergiftung. Um das Hirnleiden, wenn es
bereits eingelrelen ist, zu beseitigen und die damit verknüpften Gefahren
abzuwenden, hält man sich an die vorhandenen Intoxikatlionssymptome
und wirkt bei Plethora und Congestion durch Blutentziehungen, kalte Auf-
schläge, reizende Klystire, Sinapismen u. dgl. depletorisch und ableitend,
bei drohender Paralyse durch kalte Begiessungen, Anwendung von Am-
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