Full text: Intoxicationen, Zoonosen und Syphilis (2. Band, 1. Abtheilung)

Ten VeT- 
Thierrei- 
{rystalli- 
eit ihres 
ssmässig 
‚ da sie 
endlich 
auf die 
ler sorg- 
lie Kraft 
hat die 
Wirkun- 
rten Ko- 
cralreich 
 Auftre- 
icht nur 
eten die 
ımen zu 
in der 
e Natur 
che als 
. chemi- 
schaften 
on und 
thermi- 
en Ver- 
le übri- 
stanzen. 
in mehr 
ı festem 
sartigem 
ist der 
inen ist 
jer,. +als 
2 Der 
berühr- 
ınd agi- 
en ihre 
n, dass 
en, als 
variren 
ohärent 
andere, 
d diese 
Virkung 
ert ihre 
Löslich- 
‚uflösen 
instigen 
der Co- 
ie, wie 
Abstammung und Eizenschaften der Gifte. 13 
in der Chemie der Satz: „Corpora chemica non agunt, nisi soluta!“ Und 
in der That begreift man den Grund davon, wenn man sich erinnert, dass 
die Gifte durch die Natur ihrer Molekule und ihrer Molekularkräfte sich 
wirksam erweisen, und dass sie dieses um so besser und vollständiger 
zu thun vermögen, je weniger sie massenhaft an einander haften. 
8.-20. Hinsichtlich der äusseren Form und Gestalt sind die Gifte 
äusserst verschieden. Ob die Menge der morphen Gifte bedeutender ist, 
als die Summe der amorphen ist schwer zu sagen. Soviel lässt sich aber 
mit Bestimmtheit behaupten, dass die morphen oder krystallinischen Gifte 
durch alle Genera und Species des Gestaltensystems sich hindurch ziehen 
und dass es keine Art von Krystallgestalt gibt, in welcher nicht auch 
Gifte aufzutreten vermöchten. Auf die Wirkungen der Gifte scheinen in- 
dessen die Verhältnisse der Form und Gestalt nur von geringem Einflusse 
zu sein. Im höchsten Falle äussern sich dieselben bei den örtlichen Wir- 
kungen der Gifte; wie denn es ganz begreiflich ist, dass ein krystallini- 
sches Pulver eher mechanische Läsionen der Gewebe und Häute zu Stande 
bringt, als es bei den amorphen Substanzen der Fall ist. 
8. 21. Nach der Dichtigkeit oder dem speeifischem Gewichte unter- 
scheiden sich die Gifte gar sehr von einander. Während die toxischen 
Metallsalze durch ein hohes specifisches Gewicht sich auszeichnen, be- 
sitzen die Blausäure, der Aether und viele deletäre Gasarten nur ein ge- 
ringes specifisches Gewicht und dazwischen lassen sich Gifte von allen 
möglichen speeifischen Gewichten nachweisen. Indessen scheint das spe- 
eifische Gewicht der Gifte von keinem durchgreifenden Einflusse auf ihre 
Wirkungen zu sein. Damit soll indessen keineswegs gesagt werden, dass 
nicht bei weiterer Forschung ein gewisser Zusammenhang zwischen den 
specifischen Gewichten und den Wirkungen wenigstens für besondere 
Gruppen von Giften nachweisbar wäre. 
.22. Nach den thermischen, optischen, magnetischen, diamagne- 
tischen und elektrischen Verhältnissen variiren die Gifte ebenso bedeutend, 
als die übrigen Natur- und Kunstprodukte. Gifte gibt es von allen Farben, 
mit allen Verhältnissen der Durchscheinbarkeit und Undurchsichtigkeit; 
und alle diese optischen Verhältnisse sind, wie es scheint, ohne Einfluss 
auf die Wirkungen der Gifte. In wie weit die thermischen, magnetischen 
und elektrischen Verhältnisse der Gifte von Einfluss auf ihre Wirkungen 
sind, lässt sich bei dem heutigen Stande der Wissenschaft kaum bemes- 
sen; obwohl es einleuchten will, dass wenigstens die thermischen Ver- 
hältnisse, wie sie bei den chemischen Processen von Wichtigkeit sind, 
sv auch. bei den Vergiftungen nicht ganz gleichgültig sein können. 
8. 23. Zu den allgemeinen chemischen Eigenschaften der Gifte ge- 
hören die Verhältnisse der Atomistik, der chemischen Qualität und der 
Molekularkräfte. Auch hiernach sind die Gifte äusserst verschieden. So 
gibt es Gifte, die aus elementaren Atomen bestehen, wie z. B. Phosphor, 
Jod, Chlor (giftige Elemente) und wiederum andere Gifte, die Alomencom- 
plexe darstellen (complexe Gifte). So gibt es Gifte, die nach dem Typus 
anorganischer oder mineralischer Substanzen atomistisch zusammengesetzt 
sind, und daneben viele andere Gifte, deren atomistische Zusammen- 
setzung nach dem Typus organischer Substanzen geordnet ist. Während 
man die ersteren mit dem Namen anorganische Gifte belegt, bezeichnet man 
die letzteren als organische Gifte, auch selbst dann, wenn sie, wie z. B. 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.