Full text: Intoxicationen, Zoonosen und Syphilis (2. Band, 1. Abtheilung)

Chronische Vergiftungen durch Mineralsäuren, 967 
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On, durch den Mangel aller der die Bleidyskrasie charakterisirenden Erschei- 
fs nungen, welche oben ($. 134) ausführlich besprochen wurden, zur Ge- 
er nüge unterscheiden. Ebenso ist eine Verwechslung der Arsenikzehrung 
en mit der gewöhnlichen Phthisis bei Beachtung der eigenthümlichen, der Ar- 
'Z- senikintoxication zugehörigen Nervenzufälle zu verhüten. Bei der Kriebel- 
SS krankheit bemerkt man eine auffallende Integrität der Gehirnfunction und 
N- im schlimmsten. Falle Regungen von entzündlichem oder adynamischem 
fi- Fieber, während bei der Arsenikzehrung hectisches Fieber und bedeutende 
al- Störungen in der Gehirnfunction zugegen sind. Uebrigens versteht sich 
"A- von selbst, dass man bei Zweifel über die Natur der Krankheit zur Be- 
zu sründung der Diagnose die anamnestischen Verhältnisse wohl zu beach- 
so ven und die Ausleerungen des Patienten zur Noih auf Arsenik zu prü- 
er fen hat. 
1S- BEHANDLUNG. 
= nes 370. Bei der Behandlung der Arsenikzehrung hat man zunächst 
Ss dahin zu trachten, dass der Patient vor der ferneren Einwirkung des Gif- 
= tes sicher gestellt werde, was bei Arbeitern in Berg- und Hüllenwerken 
fe] durch Entfernung aus dem Bereiche der Schädlichkeit sicher erreicht wird. 
= Sodann hat man die Aufgabe, das in dem Körper des Patienten enthaltene 
_ Gift auf dem kürzesten Wege hinauszuschaffen, die bestehenden Organ- 
nn leiden zu heben, respeciive zu bessern und die verkommenen Organe 
= . möglichst zu restauriren. Um das Gift zu eliminiren > verordnet man bei 
u kräfligeren Subjekten leichte Abführmittel, als Tamarinden mit pllanzen- 
“ sauren Alkalien, senna mit Glaubersalz u. dgl., dagegen bei consumirten 
En Individuen solche Mittel, welche die Thätigkeit der Nieren und Haut an- 
t regen, als Abkochungen von Guajae, Sarsaparille, Zittmanns Decoct; 
a oder Kohlensäuerlinge, Schwefelwässer, Schwefelleber, Jodkalium, pflan- 
= zensaure Alkalien u. Ss. w. Als Specificum empfahl Hannon den Sal- 
ui miak, welcher die Fähigkeit besitzen soll, den im Blute und in den Orga- 
va nen enthaltenen arseniksauren Kalk zu zersetzen und zur Elimination vor- 
zubereiten. Zur Tilgung und Besserung der Organleiden benutzt man alle 
“ die Mittel, welche auch sonst dagegen zur Anwendung kommen, jedoch 
mit Vermeidung einer zu stark eingreifenden Antiphlogose. Zur Restau- 
ration der verkommenen Organe verordnet man möglichst gut und leicht 
> verdauliche animalische Nahrungsmittel, unter Umständen zugleich mit 
nr Stomachicis oder mit Martialien und anderen roborirenden Mitteln. 
h- . B 
rs V. Intoxikationen durch starke Mineralsäuren. (Oxysmus. 
te Morbi ex usu Acidorum fortium). 
el $. 371. Hierher gehören die Vergiftungen durch Schwefelsäure, Sal- 
‚6 petersäure, Königswasser, Salzsäure, Flusssäure, Phosphorsäure u. s. w. 
nd Da dieselben nach ihrer Symptomatologie und Behandlung sehr viel Ue- 
an bereinstiimmendes besitzen, so handeln wir statt aller nur die Vergiftung 
U- durch Schwefelsäure ab und überlassen es dem Leser daraus die Regu- 
. lative für die Behandlung der anderen Säurevergiftungen zu entnehmen. 
G | 
A. Vergiftungen durch Schwefelsäure. (Sulphoxysmus. Morbi ex 
usu Acidi sulphurici). 
er Tatra, trait& de P’Empoisonnement par Vacide nitrique. Paris 1802.— Devergie, 
er Med. leg. 2 ed III. 229 — 240. — Christison, trealise on poisons, A ed. p. 
| 159— 177. — Orfila, trait& de Toxicologie. 5 ed. I. 125 —162. — Frank’s, 
a- Magazin I. 2—4. 168— 110. 323 — 333. 666— 668. I. 12— 16. 284 —292. II. 
on 731.851 — 558. N: 5 — 16. 30-200, — 
  
 
	        
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