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Ergotismus. 397
BEHANDLUNG.
&. 450. Die prophylactische Behandlung der Kriebelkrankheit, die
in der öffentlichen und privativen Hygiene abzuhandeln ist”), kann hier
füglich übergangen werden. Die curalive Behandlung der Krankheit, wel-
che den praclischen Arzt interessirt, hat mehrere Aufgaben zu erfüllen:
den Patienten gegen die weitere Zufuhr von Gift sicher zu stellen; das im
Körper des Patienten enthaltene Gift zu eliminiren, sowie die Störungen
zu beseitigen und zu lindern, welche im Bereiche des Nervensystems und
ahderer wichtiger Organe beobachtet werden. Was zur Erfüllung aller
dieser Aufgaben zu {hun ist, lässt sich, gestützt auf die Erfahrungen der
älteren Aerzte, welche mit der epidemisch herrschenden Kriebelkrankheit
zu ihun hatten, leicht angeben. Um die Patienten vor der ferneren Zu-
führung des Giftes sicher zu stellen, lässt man dieselhen Milch und Fleisch-
speisen, Leguminosen , Kartoffeln, Wurzelgemüsse und andere von Mut-
terkorn freie Speisen geniessen. Um das Gilt aus dem Körper des Patien-
ten hinauszuführen,, reicht man, die Erfahrungen der älteren Aerzte be-
nutzend, zu Anfang der Krankheit starke Brechmittel (Brechweinstein in
grosen Dosen, Brechwurzel und dergl.) und hinterher allerlei Evacuantien,
als Laxantien (Calomel , Glaubersalz, Bittersalz , Senna mit Glaubersalz u.
s. w.), Diuretica (pflanzensaure Alkalien , Kohlensäuerlinge u. s. w.) und
Diaphoretica (Sanıbucus, Camphor, Ammoniakalien u. dgl... Um die vor-
handenen Störungen im Bereiche des Nervensystems und der anderen Or-
gane möglichst bald zu beseitigen, hal man den Grad der Intoxikation und
die Erscheinungen derselben wohl zu berücksichtigen. Bei schwerer In-
toxikation mit den Erscheinungen einer ausgesprochenen Cerebralaffeetion
setzt man ableitende Kiystiere, Schröpfköpfe auf die Brust, Epispastica an
die verschiedensten Stellen des Körpers, während man bei starker Blut-
anschoppung von Blutegeln und kalten Ueberschlägen Gebrauch macht.
Bei Intoxikalion mitlleren Grades verordnet man im Angesichte der Er-
scheinungen von Helminthiasis die sogenannten Wurmmittel , als Calome],
Wurmsamen, Santonin u. dgl.; bei Blutanschoppung im Kopfe oder in der
Brust Blutegel und ableitende Mittel; bei spasmodischer Contraetion der
Museulatur warme Bäder und flüchtige Einreibungen. Bemerkt man Ueber-
gänge zum Mutterkornbrande, so ist die angegebene Behandlung mit der
zweckmässig zu combiniren, welche bei der vorhergehenden Krankheit
angegeben wurde.
V. Intoxikationen durch animalische Substanzen.
A. Vergiftungen durch Würste (Botulismus. Morbi ex usu Botuli s.
farciminis maligni).
Justin. Kerner, Tübing. Blätter 1817. I. St. 1. — Autenrieth, ad O1.
187. — J. Kerner, Neue Beobachtungen über die Vergiflungen durch den Ge-
nuss geräucherter Würste. Tübing. 1820. — J. Kerner, Das Feiigilt und die
Fellsäure ete. Tübing. 1822. — Kühn, Versuche und Beobachtungen über die
Kleesäure, das Wurst- und Käsegift. Leipz. 1824. — Weiss, die neuesten Ver-
giftungen durch Würste. Carlsruhe 4824, — Horn, Diss. de veneno in botulis.
Comment. praem. ormnat. Berol. 18277. — Blumensath, Diss de veneno in bo-
tulis 1827. — Dann, Diss. de veneni botulini viribus et natura. Berol. 1828. —
Bernt, Ueber die Würste. Diss. Wien 1839. — Kahleis, Hufeland’s Journ.
1821. XLVI. 5, 44. — Tiuchsess, Würtemb. med. Corresp. Bl. Xl. Nr.:29..—
*) S, die Rathschläge von Millet a... 0. p. 322.