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22 Falck, die klinisch wichtigen Intoxikationen,
Glücklicherweise kommt uns hierbei die Chemie wacker zu Hülfe, welche
uns im Bertholet’schen Gesetze von der Wirkung der Massen bei dem
chemischen Proeesse reichlichen Aufschluss gewährt. Sind nun, was nicht
zu läugnen ist, die Gifte zu den chemisch wirkenden Substanzen zu zäh-
len, welche im Wechselverkehre mit andern chemisch wirkenden Sub-
stanzen, den am Thierkörper partieipirenden Stoffen, ein Resultirendes,
nämlich eine materielle Alteration der Form- und Mischungsverhältnisse
bewirken, so ist es auch klar, dass der zugeführten grösseren Summe von
Giftatomen auch eine grössere Alteration des Körpers d. h. eine grössere
Wirkung entsprechen muss. Freilich hat aber die Veränderlichkeit, wel-
che die Gifte nach Massgabe der Dose in den Wirkungen zeigen, nach
oben und unten ihre bestimmten Grenzen. Was über eine rasch tödtliche
Dose als Maximum weiter hinaus von Gift in den Körper gebracht wird,
bleibt begreiflich ebenso unwirksam, als das, was unter dem wirksamen
Minimum von Gift einverleibt wird.
$. 42. Als weitere Bedingung zum Eintritt der Wirkungen bestimm-
ter Gifte ist jedenfalls die Form in das Auge zu fassen, in welcher
die Gifte zur Einverleibung gelangen. In der That lässt sich mit
Leichtigkeit nachweisen, dass ein und dasselbe Gift in Form von Pillen,
Pulver, Zeltchen u. s. w. dargereicht anders wirkt, als wenn es in Form
von einer Auflösung, oder in Form von Dämpfen und Gasen zur Anwen-
dung gelangt. So bewirkt eine mittlere und grosse Dose von gepulvertem
Arsenik leicht eine einfache oder ulcerirte Magenentzündung, während die-
selbe Dose von aufgelöstem Arsenik den Magen bei seinem Uebertritte in
das Blut unverletzt lässt und Affectionen entfernt liegender Organe zu
Stande bringt. So veranlassen grosse Dosen von gepulvertem Kampher
leicht alle Erscheinungen einer intensiven Gastritis, während dieselben in
öliger Auflösung leicht Kopfschmerz, Coma und Convulsionen, kurz alle
Erscheinungen eines Hirnleidens zu Stande bringen. So erzeugen grosse
Dosen von flüssigem Aether nach ihrer Einführung in den Magen leicht
Erbrechen und selbst Durchfall, jedoch ohne Narkose, während dieselben
Dosen, als Dampf durch die Lungen eingeführt, Narkose und meist ohne
Erbrechen und Durchfall zu Stande bringen. Man begreift alle diese Ver-
hältnisse, wenn man sich erinnert, dass die Gifte durch ihre Molekule in
den Thierkörper eingreifen und folglich auch ganz verschieden eingreifen
müssen, je nachdem ihre Atome, wie bei den Pulvern fest aneinander ag-
gregirt liegen und vielleicht der Lösung harren, oder wie bei den Flüssig-
keiten und Dämpfen mehr oder weniger gelockert sind und folglich sich
leicht fortbewegen und zu den von der Applikationsstelle fernliegenden
Gewebschichten und Organen vordringen können. Im Allgemeinen ist es
daher richtig, wenn man gesagt hat, dass die flüssige und gasförmige
Form der Gifte vorzugsweise Bedingung der constitutionellen Wirkungen
sei, und dass die starre und feste Form der Gifte vorzugsweise als Be-
dingung von Contactwirkungen angesehen werden müsse. Freilich darf
dabei nicht übersehen werden, dass der pulverförmige Zustand der Gifte
neben den chemischen noch mechanische Wirkungen in das Spiel bringt;
wie denn leicht einzusehen ist, dass die Pulver an den Geweben, mit wel-
chen sie in Berührung kommen, leicht kleben und hängen bleiben und
nicht nur in Falten und Ausbuchtungen sich leicht einbetten, sondern auch
in Schleim und andern Thierstoffen sich leicht einhüllen.
$. 43. Als weitere Bedingung bestimmter Wirkungen der Gifte ist
der Grad der Concentration und Verdünnung, in welchem sie
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