Full text: Intoxicationen, Zoonosen und Syphilis (2. Band, 1. Abtheilung)

   
eim 
eim 
’0r- 
vird 
5e- 
hen 
Hy- 
ine 
der 
die 
enn 
us 
An- 
in- 
un- 
ch 
der 
so 
hie 
ass 
ge- 
den 
ich 
ung 
die 
reit 
ja 
en- 
eu, 
ern 
der 
mil 
5e- 
ı1en 
en- 
da- 
ine 
yen 
mit 
0oV» 
Amy 
IL. 
ırch 
den 
igt, 
hrift 
des 
ver- 
Wuthkrankheit beim Menschen. 365 
Tetanus so gross gefunden, dass sie die Identität beider in Anspruch neh- 
men. Alle diese Auffassungen haben richtige Thatsachen zur Grundlage 
und es dürfte daher auch hier durchaus nolhwendig sein, zunächst genau 
festzustellen, wie sich die Krankheit darstellt, wenn sie durch Contagion 
hervorgerufen wird. 
$. 26. DieLyssa kann dem Menschen mitgeltheilt werden durch den 
Biss oder durch die Einbringung des Giftes auf eine exeorürte Hautstelle, 
z. B. durch Lecken, Kraizen (nach vorhergegangener Verunreinigung der 
Krallen des Thieres durch Speichel). Keine beglaubigte Thatsache spricht 
für die Möglichkeit einer Infeetion durch die unverletzte Haut, durch den 
Genuss von Fleisch eines tollen Thieres oder durch Einathmen gasförmi- 
ger Bestandiheile.. Am häufigsten geschieht die Uebertragung vom Hunde *) 
aus nächstdem von der Katze und dem Wolf. Jedoch kennen wir auch 
Fälle vom Fuchs, vom Pferd, vom Rindvieh, Schweine und anderen Thie- 
ren. Obwohl man vom Menschen die Krankheit auf Hunde (Magendie 
und Breschet) und Kaninchen (Earle) zurückgeimpft hat”), so ist 
doch aus der neueren Zeit kein consialirtes Beispiel einer Uebertragung 
vom Menschen zum Menschen vorhanden und die früheren sind wegen der 
Schnelligkeit, mit der die Wasserscheu erfolgt sein soll, zum Theil sehr 
bedenklich; ja in mehreren Fällen, die von wirklichen Bissen durch hy- 
drophobische Menschen erzählt werden, blieben die Gebissenen gesund 
(vgl. Gorry S. 378.). Indess sind die älteren Angaben, wo durch Schröpf- 
und Aderlassinstrumente die Krankheit übertragen sein soll (vgl. Lenhos- 
sek S. 110.) um so weniger ganz zu verwerfen, als andere Beispiele, 
freilich gleichfalls nur ältere, existiren, wo durch Waffen, die mit einge- 
trocknetem Hundsblut bedeckt waren, die Vergiftung geschehen sein soll 
(Lemmery, Zacutus Lusitanus, Schenk). Jedenfalls ist die Ge- 
fahr nicht so gross, und wenn auch nicht getadelt werden darf, dass man 
solche Kranke mit grosser Vorsicht behandelt, so ist doch sar kein Grund 
vorhanden, sie auf eine so unmenschliche und barbarische Weise zu iso- 
liren, wie es unter der Herrschaft eines nur zu unseligen Vorurtheils Jahr- 
hunderte hindurch geschehen ist. 
Die Frage, ob nur der Biss eines tollen Thieres die Lyssa humana 
hervorbringe, ist bis jetzt nicht absolut entschieden. Auch hier gibt es eine 
Reihe von älteren Beobachtuugen, in denen der Biss eines zormigen Thieres 
(Zwinger), ja der Biss eines Menschen die Wuth erzeugt haben soll. In 
einem Falle wird sogar erzählt, dass der Kranke sich selbst durch seinen 
Biss angesteckt habe (Scaramuzzi). Bei dem Mar gel jeder neueren Be- 
stäligung dieser unter bestimmten Vorurtheilen gemachten Angaben dürfen 
wir deren Zuverlässigkeit wohl beanstanden. 
S- 27. Die Empfänglichkeit für die Lyssa ist beim Menschen 
’ . Fe . O . . . . 
relaliv gering. Es gibt viele Beispiele, wo von einer grösseren Zahl von 
  
*) Krügelstein ($. 325.) erzählt nach dem Journ. de med. T. 65. einen Fall von 
Colombino, wo ein Arzt, der sich bei der Zergliederung eines tollenHundes ver- 
wundete, davon die Wasserscheu bekam; dagegen sind weit zahlreichere Beispiele 
bekannt, wo solche cadaveröse Verletzungen (auch bei der Section hydrophobi- 
scher Menschen) unschädlich waren. 
“) Blaine p. 111. Anm. Ausserdem erzählt Vouatt $. 179., dass ein Studiren- 
der im Middlesex-Hospital die Krankheit vom Mann durch Impfung mit Speichel 
auf ein Meerschweinchen übertragen habe. 
  
  
  
   
    
  
   
   
    
   
   
   
   
    
    
    
   
  
  
   
    
   
   
   
  
    
    
   
  
   
    
  
   
   
   
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
   
   
  
   
  
  
    
  
  
   
  
   
  
  
  
   
    
    
   
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.