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Wuthkrankheit beim Menschen. 385
Die Mercurialien hat man sowohl äusserlich in Einreibungen des
Ung. einer., als innerlich (Calomel , Turpethum minerale), vielfach beides
gleichzeitig, in Gebrauch gezogen und es finden sich die besten Aerzie un-
ter den Lobrednern. Insbesondere ist die Combination der Einreibungen
mit dem innerlichen Gebrauch bis zu starkem Speichelfluss, wie sie der
Jesuitenpater de Choisel in Aufnahme brachte, viel gerühmt, und selbst
bei sehr drohenden Zufällen soll noch eine Besserung eingetreten sein
(Portal). Insbesondere will man gule Erfolge gesehen haben, wo gleich-
zeiig profuse Blutentleerungen bis zur Ohnmacht, also mit revul-
sorischem Effect angestelli wurden (Göden u. A.). Die Erzählung von
Mill, der bei einerHydrophobie in Folge der inneren Einwirkung einer ver-
schluckten Nadel die grösste Erleichterung von Aderlässen sah, könnte
dalür sprechen, und obwohl wir nur wenige Fälle, wo bei der Iyssischen
Hydrophobie eine Heilung eingetreten sein soll (St. Martin S. 245—50),
besitzen, so haben doch sehr gute Beobachter, wieBoerhaav e,Eckstiröm
u.A. wenigstens bei gleichzeitiger Mereurbehandlung relaliv günstige, wenn-
gleich oft nur transilorische Erfolge gesehen.
An die Blutentleerung schliesst sich die sonderbare Erfahrung von
Magendie über Warmwasser-Injection in die Venen. Der be-
rühmte Experimenlalor hatle schon früher beim Hunde das Gleiche ge-
than und obwohl seine eigenen Erfahrungen, sowie die von Mayo und
Gaspard gelehrt hatten, dass die Thiere daran eher noch schneller zu
Grunde gingen, so war doch. eine gewisse Beruhigung dadurch herbeige-
führt, welche den Versuch zu ermuntern schien, beim Menschen wenig-
stens Linderung herbeizuführen. Magendie injieirte mit neun Malen in
eine oberflächliche Armvene 2 Pfund Wasser von 300, worauf schnell eine
grosse Beruhigung eintrat, der Puls von 150 auf 80 zurückging und der
Kranke wieder zu trinken vermochte. Sehr bald liess er gegen ein Pfund
trüben Harns und konnte wieder aufstehen. Allein alle Bewegungen ge-
schahen mit einem rapiden Zucken , welches man bei der Berührung der
Muskeln fühlen konnte. In der zweiten Nacht geschah eine reichliche Hä-
morrhagie per anum, am Tage darauf traten heflige Schmerzen in den Ge-
lenken ein und der Kranke starb am 9. Tage. Bei der Autopsie fand sich
Eiter und bedeutende Injection in den Gelenken, Ulceralionen im Darm, das
Bfut ganz flüssig. — Später hat auch Gaspard diesen Versuch wieder-
holt, jedoch nur 8 Unzen injieirt. Auch in diesem Falle liess die Wasser-
scheu nach, allein der Tod erfolgte unter Fieberanfällen und Erschöpfung
54 Stunden späler. Noch weniger glücklich war Mayer. Es sind das im-
merhin sehr merkwürdige Resultate, und obwohl wenig Nulzen davon ab-
zusehen ist, sie zu wiederholen, so zeigen sie doch die sichere Mög-
lichkeit, gerade die drohendsten Symptome zu überwinden, und diese Ver-
suche lassen uns wenigstens die Hoffnung, dass es nicht immer frucht-
los bleiben wird, ein Heilverfahren zu suchen.
Andere Einspritzungen in die Gefässe mit Opium und Morphium, wie
sie Dupuytren, Magendie und Breschet, Bardsley veranslaltet
haben, ergaben auch kein entscheidendes Resultat; selbst die Blausäure
blieb wirkungslos und es bestäligte sich bei der ausgesprochenen Wasser-
scheu überall nur die Erfahrung, dass das Nervensystem, wie das man-
cher Geisteskranken, die grösste Widerstandsfähigkeit gegen die nar-
kotischen Substanzen erlangt. So ist man dann zu den gewalligsten
Mitteln fortgeschritten und wie Youatt das Tieunas-Gift bei einem Hunde
impfte und dadurch Ruhe schaffte, aber den Tod nicht verhindern konnte,
so hat man zuerst beim Hund, dann beim Menschen selbst den Vipern-
biss und das Viperngift vorgeschlagen.
Spee, Path. u. Therap. Bd. Il, 5