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Milzbrand der Thiere. 387
mehr als eine transitorische Bedeutung zutrauen. Marshal Hall hat in
ähnlicher Absicht die Laryngotomie, Nasse die Compression der Carotiden
empfohlen; beide Vorschläge sind gefährlich genug, um dem revulsorischen
Aderlass nachgeselzt werden zu müssen.
6) Beseitigung des quälenden Durstes, Hier ist am wenigsten zu
machen. Zuweilen ‘dürfte Eis in Stückehen ertragen werden; manchmal ist
es geglückt, den Kranken durch enge Röhren (Pfeifenröhren Bright) oder
aus bedeckten Gefässen mit enger Oeffnung etwas Flüssigkeit beizubringen.
Aurelianus spricht schon von Kiystiren zu diesem Zweek.
MILZBRAND UND KARBUNKELKRANKHEIT.
(Morbus carbuncularis, Anthrax, Typhus carbunculosus, Pustula maliena, Car-
5 3 ‚.ıyp ’ sid,
bunculus contagiosus.)
Fournier, Observations et experienees sur les charbons malins. Dijon 1769. —
Chabert, Description et traitement du charbon. Paris 1780 (7. Aufl. 1790). —
Thomassin, Dissertation sur le eharbon malin de la Bourgogne oula pustule maligne.
Dijon 1780.— EnauxetChaussi er, Methode de traiter les morsures des animaux
enragds et de la vipere, suivi d’un pr&eis sur la pustule maligne. Dijon 1785. —
Kausch, Ueber den Milzbrand des Rindviches. Gekrönte Preisschr,. Berlin 1805,
— Ammon, Unterricht über die seit einigen Jahren unter dem Rindvich , den
Pferden und Schweinen häufig herrschende Seuche, den Milzbrand. Ansbach 1808.
— Laubender, der Milzbrand der Hausthiere als Beitrag zur Geschichte dessel-
ben. München 1814. — Glanström, de pustula livida, Diss. inaug. Regiom.
1824. — Leuret, Essai sur Yalteration du sang. These de Paris 1826 (Archiv.
gencr. 1826. T. XI. p. 98). — Hoffmann, der Milzbrand oder contagiöse Kar-
funkel der Menschen. Stuttg. 1827. Neue praclische Erfahrungen über den Milz-
brandkarbunkel. Stuttg. 1830. — Grense, Nonnulla de pusiula maligna. Diss.
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derselben ähnlichen Krankheiten, als die Karbunkelkrankheit, die Vergiftungskrank-
heit von scharfen und giftigen Pflanzen, und die enzoolische Blutkrankheit in der
Sologne. Aus d. Französ. von Her twig. Berlin 1844. — Heusinger, die
Milzbrandkrankheiten der Thiere und der Menschen. Historisch - geographisch - pa-
thologische Untersuchungen. Erlangen 1850. — Vidal, Lehrbuch der Chirurgie
und Öperationslehre. Deutsch bearbeitet von Bardeleben. Berlin 1852. Bd.1,
S. 242. — Benjamin, Ueber die schwarze Blatter. Aus dem Reeueil de med.
veter. prat, IM. Sciie, T. IX. 1852. Nov. — 1853 Fevr. in Herin g’s Repertorium
1853. S. 126. u. 220.
A. Der Milzbrand der Thiere.
43. Der Milzbrand ist eine contagiöse und meist epizoolische
Krankheit, welche hauptsächlich bei Herbi- und Omnivoren, wilden sowohl
als gezähmten vorkommt, sich aber auch auf die Fleischfresser, die Vögel,
den Menschen, vielleicht sogar auf Fische und Krebse (Heusinger) aus-
breite. Wir kennen keine andere Krankheit, welche in der zoologischen
Reihe einen so grossen Verbreitungsbezirk und zugleich eine so direete,
von Individuum zu Individuum fortschreitende Fortpflanzungsfähigkeit be-
sässe. Wie weit man berechtigt ist, innerhalb der verschiedenen Erkran-
kungsformen der warmblütigen Thiere das Gebiet des Milzbrandes auszu-
dehnen, steht bis jetzt nicht genau fest. Die Verwirrung ist hier nicht
gering, da eine Menge von Beobachtern geneigt sind, fast jede gefährli-
chere, epizootische Krankheit als eine Art von Milzbrand anzusprechen,
wie man diess selbst für die Hundswuth (8.22, 1), die Maul- und Klauen-
seuche, manche Formen des eigentlichen Typhus versucht hat. Je weni-
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