Virchow; Zoonosen.
z. B. Kleidungsstücke, die Hände von Menschen, die sich mit der Pflege
oder der Zerlegung milzbrandiger Thiere beschäftigen, alle Instrumente,
welche dabei gebraucht werden, können neue Wege der CGontagion darstel-
len. So hat man gesehen, dass Hunde, die Milzbrandfleisch gefressen hat-
ten, ohne selbst zu erkranken, die Krankheit durch Biss auf Rinder und
Schaafe übertrugen (Hildebrandt). Am häufigsten ist die Möglichkeit
einer Uebertragung durch Insecien besprochen worden, und man muss
dieselbe nach den vielen darüber beigebrachten Beobachtungen wohl aner-
kennen. Am gewöhnlichsien sind es die mit verleizenden Mundwerkzeu-
gen versehenen Insecien, namentlich Bremsen, welche die Krankheit fort-
pflanzen, allein auch solche Thiere, welche keine eigentliche Verwundung der
Haut machen, können an ihren Füssen oder Rüsseln Anthraxgift auf die
Haut bringen. Wie sonderbare Complicalionen aber hier stattfinden kön-
nen, zeigt der Fall, den Siederer erzählt, wo ein Mann milzbrandiges
Fleisch trug, und da ihn gerade ein Floh am Arme stach, mit der be-
schmutzten Hand dahin fuhr und die Stelle rieb; alsbald entstand daselbst
ein Carbunkel.
8. 61. Nach der Einbringung des Coniagiums kann man meist ein,
wenn auch kurzes Inceubationsstadium unterscheiden. Dieses dauert
am gewöhnlichsten einige Tage, wohl kaum je länger als 11 —12 Tage,
manchmal nur einige Stunden, und zuweilen fehlt es gänzlich. Im leiz-
teren Falle werden die Leute geradezu, wie bei einer aculen Vergiftung
befallen, und die Kürze der Incubation steht in geradem Verhältnisse mit
der Gefahr der Krankheit: der Tod erfolgt zuweilen noch im Verlaufe
desselben Tages, wo die Ansteckung geschah. Die Leute, welche auf
solche Weise leiden, sind aber gewöhnlich in einer anhaltenden Bezie-
hung zu den kranken Thieren gewesen; es sind besonders oft Meizger,
die während der längeren Beschäftigung des Schlachtens in eine sehr an-
haltende Berührung mit den kranken Theilen kommen, auch den Exhala-
tionen derselben besonders ausgeseizi sein müssen, oder Leute, die an-
haltend bei der Pflege der Thiere beschäftigt sind.
8. 62. Die nervösen Formen des Milzbrandes ($. 49) sind
beim Menschen sehr selten beobachtet worden, so dass Manche ihre
Existenz sogar bezweifelt haben. Am ehesten {riffi man noch Fälle, welche
dem Milzbrandfieber angehören, und in welchen eigentliche Carbun-
kelbildung entweder ganz fehlt, oder doch sehr zurückiritt. Man hat sol-
che nach dem Genusse von milzbrandigem Fleisch, Milch, nach Einath-
mung der Exhalationen geschlachteter Thiere beschrieben. Gewöhnlich
fühlen sich die Kranken sehr abgeschlagen, ihre Glieder schmerzen sie,
wie wenn ein rheumalischer Zusiand vorhanden wäre; ein Gefühl von
Angst und Beklemmung, besonders in den Präcordien überfällt sie, Uebel-
keit, Brechneigung stellen sich ein, öfter kommt ein typhöses Fieber und
unter schnellem Sinken des Pulses, ‚Verfall der Kräfte, Ohnmachten, zu-
weilen Delirien erfolgt der Tod.
8. 63. Die gewöhnliche Erkrankungsweise beim Menschen gehört
der eigentlichen CGarbunkelform an, indem es mehr oder weniger
früh zu Localisalionen der Krankheit kommt. Mit Recht unterscheidet man
auch hier, wie bei den Thieren, den primären (essenliellen) und se-
eundären (symplomalischen) Carbunkel, von denen der erstere in Folge
der eigentlichen Contagion oder besser Inoculalion an der Impistelle, der
andere in Folge innerer Veränderungen an entfernteren, inneren oder äus-
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