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Carbunkelkrankheit beim Menschen. 399
seren Orten auftritt. Auch beim Menschen lassen sich zwei verschiedene
Erscheinungsweisen des Milzbrand - Carbunkels unlerscheiden, die diffu-
sen oder erysipelatösen und die u mschriebenen, welche bald
mehr als derbe, grössere Knoten (eigentlicher Garbunkel), bald als blasige
Eruption (schwarze oder blaue Blatter, Pustula maligna) er-
scheinen. In wie weit diese verschiedenen Formen sich vollständig coordi-
nirt verhalten, ist nicht genau genug festgestellt, zumal da viele Beobach-
ter den einfachen oder gutarligen Carbunkel und das gangränöse Erysipel
einfach mit der wahren Milzbrandform zusammengeworlen haben. Im Gan-
zen verhalten sich diese Formen beim Menschen, wie bei den Thieren,
nur mit dem Unterschiede, dass überall eine grössere Neigung zur Blasen-
(Blattern-) Bildung vorhanden ist, wesshalb auch die Bezeichnung der
ganzen Afleclion von diesem Zeichen hergenommen ist. Die grössere Zart-
heit der menschlichen Haut, der geringere Reichthum an Haaren unter-
stülzen sowohl die Möglichkeit einer Ablösung der Epidermis durch Flüs-
sigkeiten, als auch die Beobachtung des Vo 'ganges. Ausserdem findet
sich beim Menschen regelmässiger, als beim Thiere ein hämorrhagi-
scher Erguss, so dass sowohl die blasigen Abhebungen der Haut, als
auch die festeren Infiltrationen derselben und der inneren Theile frühzeitig
dunkelbläulich oder schwärzlich gefärbt werden und die klaren Blasen,
die gelbe Sulze der Thiere weniger rein und weniger häufig vorkommen.
Sonst haben sie dieselbe Neigung zu Sepsis, wie die Anthraxbeulen des
Viehes.
5. 64. Der Verlauf bei dem primären Carbunkel gestaltet sich mei-
stentheils so, dass ohne besondere Störungen anderer Art der Kranke zu-
nächst ein eigenthümliches Stechen oder Jucken bemerkt, das von den
Meisten mit dem Stiche eines Insecis verglichen wird. Diese Vergleich-
ung ist so allgemein, dass in Lappland, bevor man die eigentliche Ent-
stehung der Krankheit kannte, der Volksglaube bestand, es werde die
Krankheit durch ein aus der Luft herabfallendes und schnell wieder ver-
schwindendes Insect veranlasst. Linn €, durch eine Mittheilung von So-
lander bestärkt, autorisirle dieses Vorurtheil, indem er das supponirle
Thier als Furia infernalis in die systematische Zoologie einführte, Als man
sich aber von der Fabelhaftigkeit dieses Thieres überzeugte, hat es lange
Zeit gedauert, bevor man sich wieder entschloss, auch nur die Möglichkeit
einer Verbreitung der Krankheit durch Inseeten zuzulassen. Kann man
gegenwärlig daran nicht zweifeln, so ist es um so mehr noihwendig, die
wahren Inseetenstiche von der blossen Parästhesie zu unterscheiden.
Sieht der Kranke an der Sielie dieser Parästhesie nach, so entdeckt
er gewöhnlich einen kleinen, rothen Fleck, zuweilen mit einem schwärz-
lichen Punkt in der Mitte. Dieser Fleck wird allmählich empfindlicher,
der Kranke kratzt daran, die Stelle röthet sich mehr und mehr, schwillt
an und bildet eine kleine Papel, den Mutterknoten, Matka der Rus-
sen. Gewöhnlich erhebt sich dann über der Papel oder Quaddel eine
blasige Erhebung, die nach und nach bis linsengross wird, zu Anfang
manchmal eine klare, hellgelbliche, meist aber schon sehr früh eine röth-
liche oder bläuliche Flüssigkeit enthält. Diess ist die eigentliche Milz-
brandblatter, die gewöhnlich einfach vorkommt, seltener mehrfach, und
die meist zu früh zerstört wird, als dass man ihre weitere Entwicklung
sorgfältig verfolgen könnte. Der Inhalt der Pustel ist neutral oder alka-
lisch und soll zuweilen Metalle schwärzen (Larrey). Unter der gebor-
sienen oder aufgekratzten Pustel sieht man dann die bläulich-rothe Ober-
fläche des in der Haut selbst gelegenen Knotens, der sich nun sowohl