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Carbunkelkrankheit des Menschen.
Muskeln und Knochen reichten, meist hämorrhagische, schnell erweichende
Infiltrationen neben einem serösen Eiter; sehr gewöhnlich Thrombosen in
den Gefässen, puriformer Zerfall der Thromben, endlich metastalische Heerde
in den Lungen und zahlreichen inneren Theilen. Der Verlauf war fast
immer acut, in höchstens 8 Tagen beendet. Nur in einem Falle konnte
man an Infeclion denken: es war ein Junger Graf, der auf der Jagd das
ersie Jucken verspürt hatte, allein es war nichts von Milzbrand unter den
Thieren bekannt und die Stelle des Mutterknoiens befand sich hinten auf
dem Kreuz, wo die Schnalle seines Leibgurtes anlag. Ein anderes Mal
sah ich einen solchen Fall bei einem Collegen, der über Land eine Geburt
zu leiten gehabt hatie und kurz nachher ein juckendes Knötchen an der
Schläfe bemerkte. Hier wäre es möglich gewesen, an eine puerperale In-
fection zu denken, obwohl der Nachweis auch sehr zweifelhaft hätte blei-
ben müssen. In allen Fällen bestand Jedoch eine grosse Wahrscheinlich-
keit, dass wirklich die ersten Knoten eine rein locale Bedeutung halten
und dass die späteren Zufälle theils von der einfachen Ausbreitung der
Knoten nach innen (z. B. von der Schläfe und Wange durch die Orbital-
spalte und die verschiedenen Knochenlöcher auf die Dura und Pia mater
und das Gehirn selbst), iheils von der seplischen Infeciion in Folge der
Resorption deletärer Bestandtheile herstammten. Gerade dadurch würden
sie sich aber von dem primären Milzbrande des Viehes wesentlich unter-
Scheiden, bei denen wir doch die Infeeiion des Blutes als das Primäre be-
trachten. Wenn ich daher auch die grösste Aehnlichkeit dieser Fälle mit
dem Milzbrande zugestehe, so muss die Entscheidung doch ausgeseizt blei-
ben, bis durch Impfversuche die Contagiosität dieser Form dargelhan ist.
$. 69. Die Diagnose des Milzbrandes stützt sich hauptsächlich
auf die Anamnese und die Localaffection. Wo Beides fehlt, wie es bei
dem einfachen Milzbrandfieber der Fall sein kann, da dürfte es zuweilen
kaum möglich sein, eine sichere Diagnose zu stellen: insbesondere ist hier
die Verwechslung mit eigentlicher Vergiftung sehr leicht möglich. Glücke
licherweise ist jedoch diese Form so selten und die Möglichkeit, durch die
Anamnese den Fall aufzuklären, meist vorhanden.
Die Localaffeetion lässt Verwechslungen zu mit den anderen Formen
des Carbunkels. Im Wesentlichen unterscheidet sie sich durch ihre Un-
empfindlichkeit, ihre Grösse und Härte, ihre Neigung zur oberflächlichen
Mumification und zur progressiven Blasenbildung, endlich durch ihren re-
gelmässigen Verlauf, der fast constant ein heltiges Allgemeinleiden mit sich
bringt. Die übrigen Formen des Carbunkels sind folgende:
1) Der einfache Carbunkel, dem Furunkel sehr nahe verwandt
und häufig nichis weiter, als eine Gruppe kleiner, furunkulöser Entzün-
dungsheerde, entsteht entweder aus rein iocalen, oder aus inneren Ursa-
chen, meist jedoch ohne dass zunächst eine auffällige Betheiligung des
Körpers zu bemerken ist. Der Brand ist hier fast immer ein accidenteller,
abhängig von der starken Geschwulst und Spannung, welche sich von den
heflig gerölhelen und schmerzenden Theilen aus verbreitet. Eine beson-
ders septische Beschaffenheit der Theile ist von vornherein nicht vorhan-
den, und eine frühzeilige Beseitigung der Spannung durch Ineisionen und
Spaltungen der Theile kann die Gefahr des Brandes leicht vorüberlühren.
Ob die im vorigen $. besprochenen Formen hierher gehören, oder dem
Milzbrand näher stehen, muss noch festgestellt werden.
2) Der Rotz-Carbunkel.
3) Der Pest-Carbunkel.
4) Noma.