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Rotzkrankheit des Menschen. 417
gleicht es allerdings am meisten Pustelformen, allein es ist so wenig ei-
gentlich pustulös, wie manche sog. Milzbrandpusteln. Es hat vielmehr
eine grosse Uebereinstiimmung mit dem eigentlichen Rotzknoten, indem es
aus der Einlagerung einer ziemlich festen und zähen, trübweissen oder
gelblichweissen Masse in das Corium besteht, über welche die Epidermis
einfach fortlläuft. Anfangs sind diese Stellen stark geröthet, aber ganz
klein, fast wie Flohstiche, dann bilden sich papulöse Anschwellungen und
erst allmälich erhebt sich die Oberfläche mehr kugelig, wie blasig und
es beginnt das gelbliche Aussehen, das so sehr an Pusteln erinnert. An
diesen flachen oder rundlichen, von einem stark injieirten Hofe umgebenen
Knötchen, deren Oberfläche keine Delle bildet, trifft man dann unter der
Epidermis eine puriforme, ziemlich consisiente, gelbe Flüssigkeit, welche
wenig Formbestandtheile enthält und hauptsächlich durch die Erweichung
der früher festen Knoten entstanden ist. Sie liegt daher nicht in einer bla-
sigen Abhebung der Epidermis, sondern in einem kleinen Loche des Co-
riums selbst, das an der Stelle wie mit einem Locheisen durchschlagen
erscheint. Bei längerem Bestande wird der Inhalt durch hämorrhagische
Beimischungen gefärbt, endlich blauroth und zuletzt bilden sich kleine
braune oder schwärzliche Krusten. Solche Eruptionen finden sich zuwei-
len in enormer Zahl über die ganze Körperfläche zerstreut.
Allein nicht immer sind diese Knoten solitär; öfters stehen sie in
grossen Gruppen, wie Tuberkelnester, zusammen. Auf Durchschnitten
sieht man dann zahlreiche kleine, gelbweisse, feste Knolen in einer gleich-
mässig blaurothen Grundmasse eingeseizi. Von aussen erscheinen diese
Nester als grössere, flache, harte, roihe Anschwellungen, an denen man
um so weniger die einzelnen Einsprengungen zu erkennen vermag,
wenn die letzteren sehr tief liegen. Ueber denselben bilden sich dann
grössere blaue Blasen, wirkliche Abhebungen der Epidermis durch hämor-
rhagische Flüssigkeit, und nach der Eröffnung der Blasen findet sich die
obere Schicht derCutis ebenfalls durch eine interstitielle Extravasalion blau-
roth gefärbt, so dass die grösste Aehnlichkeit mit Pustula maligna ent-
steht. Allein späterhin findet hier keine Mumification statt, sondern das
ganze Nest erweicht, und verwandelt sich in eine, mit pulpösem, röthli-
chem Detritus gefüllte Höhle.
3) Die phlegmonösen Knoten. Diese liegen hauptsächlich im
Unterhautgewebe und erscheinen bald als mehr umschriebene , harte,
schmerzhafte und blaurothe Beulen, bald als diffuse Anschwellungen in
sehr grosser Ausdehnung. Beide haben eine grosse Neigung zu brandi-
ser Schmelzung und eröffnen sich entweder spontan, oder bedingen grosse
Nekrosen der bedeckenden Hautschichten, in welche sie manchmal bis auf
verschiedene Tiefen eingreifen. Sie enthalten einen bald mehr puriformen,
bald mehr brandigen, pulpösen, blauröthlichen oder schmutzig-bräunlichen
Inhalt, und die umschriebenen Heerde sind zuweilen von einer deutlichen
Pseudomembran begrenzt. Diese Knoten sind es insbesondere, welche oft
wieder verschwinden, um sich anderswo zu reproduciren, so dass sie
ganz den Charakter des fliegenden Wurmes darbieten.
4) Die Muskelknoten. An vielen Stellen, namentlich in den
Muskeln des Halses und der Waden fühlt man beiLebzeiten deutlich ein-
zelne harte Stellen durch, welche gewiss oft mit den sehr ausgesprochenen
Schmerzen, namentlich mit den Wadenschmerzen, in einem directen Zu-
sammenhange stehen. Indess kommen sie auch sehr latent zur Ausbil-
dung, ohne dass die Kranken viel davon gewahr werden. Bei der anato-
mischen Untersuchung zeigt sich, dass die Entwicklung vom intermusculä-
ren Bindegewebe ausgeht und dass dieKnoten bald als einfache Abscesse,
Spec. Path. u. Therap, Bd, I. 37